Die Schweiz wollte Brecht, den staatenlosen Rückkehrer aus dem Exil, nicht behalten, Westdeutschland ihn anscheinend nicht haben. Da kam ein Angebot aus dem sowjetischen Sektor Berlins gerade recht. Die „Mutter Courage“ soll es sein, am „Deutschen Theater“. Die SED-Kulturbürokratie betrachtet das Brecht-Projekt von Anfang an mit Misstrauen; wie Sozialistischer Realismus nach Moskauer Art sieht das nicht aus. Der 17. Juni 1953 zeigt Brecht deutlich: Da stimmt etwas nicht. Das Verhältnis von Staat und Wissenschaft betrachtet er in einer Neuinszenierung des Galilei 1956 – aber er erlebt die Aufführung nicht mehr.