Die Prignitz, auf halber Strecke zwischen Berlin und Hamburg gelegen, gehört zu den dünn besiedelten Landstrichen in Brandenburg. Eine Landschaft mit herbem Charme, viel Weite und hohem Himmel. Linum, das kleine Straßendorf, ist bekannt vor allem durch die große Zahl alljährlich brütender Storchenpaare. Im Herbst sind es die Kraniche, die hier durchreisen. Dann ähnelt das sonst so beschauliche Prignitzdorf dem Ku’damm von Berlin, wenn die Kranichgucker massenhaft herbeiströmen und den „Vögeln des Glücks“ sehnsuchtsvoll hinterherschauen. In Bartschendorf, einem kleinen Ort mit knapp 100 Einwohnern, legten sich zwei Berliner Landschaftsgestalter einen japanischen Garten an, der zu allen Jahreszeiten seine eigenwillige Ausdruckskraft entfaltet. Heiligengrabe ist eng verbunden mit dem gleichnamigen Zisterzienserkloster. Es gilt als besterhaltenes Kloster in Brandenburg. Die ehemalige Klosterschülerin Zofie Gräfin zu Dohna erzählt von ihrem sehr bewegten Klosterleben. Manche nennen den Archäologischen Park von Freyenstein das Pompeji der Prignitz. Seit den 1980er Jahren graben Archäologen nach den Resten jener Stadt, die im 13. Jahrhundert während der Kriege zwischen der Mark Brandenburg und Mecklenburg untergegangen ist. Im Norden der Prignitz befindet sich ein Mekka der Mode. Im Meyenburger Schloss reiht sich auf drei Etagen eine Modeepoche neben die andere. Josefine Edle von Krepl richtete hier ihre Privatsammlung ein, die wohl weltweit größte dieser Art. Und preußische Geschichte zieht sich wie ein roter Faden durch die Prignitz: Fehrbellin sah die Schlacht zwischen brandenburg-preußischen und schwedischen Truppen, in Wittstock findet sich das Museum des 30-jährigen Krieges. Die Dokumentation von Christel Sperlich führt durch ungewöhnliche Orte, erzählt spannende Geschichte und Geschichten von Einheimischen, Zugezogenen und Heimkehrern. (Text: rbb)