Burgund ist ein Land, das ganz Europa beeinflusst hat, seine Politik gestaltet und Kunst, Architektur und Philosophie geprägt hat. Zentrum Burgunds ist Dijon, die "Stadt der 100 Glockentürme", wie François I. sie nannte, oder die "Metropole der großen Herzöge", wie sie wegen ihrer vier Regenten heißt, die im ausgehenden Mittelalter das Land zu einem der mächtigsten Staaten Europas machten. Vom kulturellen Reichtum dieser machtvollen Epoche ist - trotz der Zerstörungen der Revolution - ein reiches Erbe zurückgeblieben. Der "Palais des Ducs de Bourgogne" birgt die weltberühmten, von Claus Sluter mitgestalteten Grabmale Philipps des Kühnen, Johann Ohnefurchts und seiner Gemahlin Margarete von Bayern. Der "Jacquemart", dessen Glockenschlag stündlich von der nahe gelegenen Kathedrale Notre Dame ertönt, erinnert an diese machtvolle Epoche Burgunds. Fast schon mediterran präsentiert sich die Landschaft südlich von Dijon mit niedrigen Hausdächern in kleinen Dörfern. Eine exzellente Weingegend ist sie, die Chardonnay-Trauben sind weithin berühmt und die Feste der Weinbrüderschaften berüchtigt. In Clos de Vougeot haben die Zisterzienser schon im 12. Jahrhundert Wein gepresst, im nahe gelegenen Cîteaux liegt der Ursprung dieses Ordens, dem auch Bayern die Kultivierung ganzer Landstriche verdankt.
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Peter Giesecke | Writer |