Bis zum 18. April 2005 galt Kardinal Joseph Ratzinger als "reaktionärer Panzerkardinal" und "Großinquisitor". Doch als Ratzinger einen Tag später als Benedikt XVI. auf die Loggia des Petersdomes trat und entspannt lächelnd die Hände zum Himmel hinaufstreckte, hatte er auf einen Schlag die Herzen der Menschen erobert.. "Wir sind Papst" hieß es fortan in Deutschland, und nicht einmal Sprecher der "Kirche von unten" konnten sich der Welle von Sympathie ganz verschließen, die bald auch die nichtkatholischen Bundesländer erreichte. Wie konnte das geschehen?, fragte man sich zwischen Flensburg und Passau. Er ist der erste deutsche Papst nach fast fünfhundert Jahren. Als ihm in Köln die Jugend der Welt zujubelte und Tausende bis zu den Hüften in den Rhein stiegen, um dem Mann in Weiß näher zu kommen, verstummten nahezu auch die letzten kritischen Stimmen. Bei seinen Reisen im vergangenen Jahr nach Polen, Spanien, Bayern und in die Türkei hat dieser Papst nicht nur stets eine "bella figura" gemacht, darüber hinaus ist es ihm gelungen, den Menschen sein anspruchsvolles geistiges Programm näherzubringen. Am zweiten Jahrestag des Pontifikats Benedikt XVI. und zu seinem achtzigsten Geburtstag am 16. April 2007 zeigt die Fernsehdokumentation "Benedikt XVI. . Eine deutsche Geschichte" Joseph Ratzingers Weg durch die Zeit. In einer Montage aus neuen Rombildern, aktuellen Gesprächen und wenig bekannten Archivaufnahmen, nähert sich der Filmautor Ingo Langner der Person Benedikts XVI. an. Sein Film enthält Interviews mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, dem Historiker Thomas Brechenmacher, den Philosophen Ulrich Hommes und Rüdiger Safranski, dem Theologen Hans Küng, den Publizisten Jürgen Becker, Henryk M. Broder, Kai Diekmann, Heinz-Joachim Fischer, Matthias Matussek und Alice Schwarzer, sowie den Kardinälen Karl Lehmann und Joachim Meisner.
Name | Type | Role | |
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Ingo Langner | Writer |