In Zeiten medialer Überspannung kann man manchmal ein interessantes Phänomen beobachten- eine Art gesellschaftliche Übersprungshandlung. Während die Welt in permanenter Hab-Acht Stellung die Gegenwart betrachtet, kann es schonmal passieren dass einem ein völlig unnötiges Thema in die bereits weit geöffneten Wahrnehmungsklappen fliegt, und dann im Gehirn versehentlich als etwas Wichtiges behandelt wird. Für Podcaster ist dieser Effekt praktisch Berufsgrundlage. So geschehen mit dem Drama um das Thomas Schmitt Portrait aus dem Knobelbecher in Köln. Jahrelang grinste er dort mit dem Charme eines entrückten Serienkillers im Regal hinter dem Tresen direkt in die goldgelbe Seele gemütlicher Kölschtrinker auf der anderen Seite der Bar. Sein Lachen sagte stets: “Komm Jupp, eins kannste noch!” Nun ist das Bild in einer unübersichtlichen Saufnacht abhandengekommen und Deutschland ist nicht mehr wiederzuerkennen. Seriöse Nachrichten Magazine wie SternTV bemühen sich mit gleicher Intensität um die