Silvia ist schon am Vormittag in Rolfs Küche zu Gange. Die Fleischereifachverkäuferin möchte dem Ackerbauern und seiner Mutter Gerda (75) ein echt westfälisches Essen kochen: Es gibt Dicke Rippen, Kohlrabi, Kartoffeln und Sauce Hollandaise. Beim gemütlichen Essen spricht Silvia ein heikles Thema an: „Der Rolf hat ja ganz große Angst vorm Doktor. Und er wartet ja ein bisschen lange mit dem schweren Leistenbruch. Er hat sich so sehr daran gewöhnt, dass es nicht mehr stört. Aber so auf die Dauer kann das nicht bleiben. Das weiß doch jedes Kind, dass man vor Problemen nicht weglaufen kann. “ Rolf ist das Gespräch sichtlich unangenehm und versucht mit einem flapsigen Spruch abzulenken: „Wie mein Trecker. Der hat ja auch ein Frontgewicht. Ich hab auch eins.“ Doch später gibt er zu: „Ich brauch nur einen weißen Kittel zu sehen, dann werde ich wie ein Bulle – das ist für mich ein rotes Tuch.“ Aber Silvia sorgt sich um Rolf Gesundheit und macht einen Termin für ein Beratungsgespräch im Krankenhaus – ohne dass Rolf es weiß. Als sie es ihm beichtet wird der 49-Jährige sauer. Er fühlt sich hintergangen und wird laut: „Mädchen, so läuft es hier nicht! Wenn du so weitermachst kann das mit uns nix werden. Dann suche ich mir was anderes.“ Silvia lässt sich den Tonfall nicht gefallen: „Du kannst ja ein richtiges Ekelpaket sein! Da mache ich einen Termin, da geht dir der Stift und deshalb brüllst du hier rum.“ Für Silvia ist der Zug abgefahren. Sie packt ihren Koffer: „Ich habe gemerkt, dass er sein Leben gar nicht ändern möchte. Da ist bei mir alles eingefroren!“ Beim Abschied gibt es eine kurze Umarmung. Beide sind sich einig: „Wir beide passen nicht zusammen!“ Philipp hat für Veit als Überraschung einen Ausflug geplant. „Ich hab da was vor: Gemeinsamer Ausritt, mal weg von Hof und zelten!“ Veit freut sich: „Im Zelt übernachten – habe ich kein Problem mit. Da freue ich mich drauf mit Philipp an meiner Seite.“