Jeder Schneekristall ist einzigartig, keiner gleicht dem anderen – und doch zeigen Frau Holles kleine Kunstwerke alle dasselbe sechsseitige Grundmuster. Unter dem Mikroskop werden Unterschiede sichtbar, die in der Natur zu verschiedenen Varianten gefrorenen Wassers führen: vom Pulverschnee - dem Traum aller Wintersportler - bis zum Oberflächenreif klirrend kalter Winternächte.
Schneekristalle sind ebenso filigran wie vergänglich. In ihrer Gesamtheit jedoch haben sie enorme Bedeutung für Mensch und Natur - Schnee prägt menschliche Traditionen wie tierische Verhaltensweisen.
Schnee besteht selbst aus gefrorenem Wasser - und schützt doch zahllose Pflanzen und Tiere während der kalten Jahreszeit vor dem Erfrieren. Denn so seltsam es klingen mag: Schnee wärmt. Wenn der Schnee so dicht fällt, dass ein Fortkommen kaum mehr möglich ist, bleiben beispielsweise Hirsche und Gämsen einfach stehen - und lassen sich einschneien. Auf diese Weise überstehen sie selbst starke Stürme und strengen Frost.
Im Winter sind Lawinen die größte Gefahr in den Alpen. Für die Dokumentation „Leise rieselt der Schnee“ hat Regisseur Klaus T. Steindl auch das Institut für Schnee- und Lawinenforschung im schweizerischen Davos besucht. Dort untersuchen Forscher unter anderem die Bedingungen, bei denen Lawinen entstehen – das erklärte Ziel sind noch genauere und zuverlässigere Prognosen.
Eine nachgestellte historische Szene zeigt, wie Bauern in früheren Zeiten das Heu, das während des Sommers in Stadeln auf den Almen lagerte, im Winter zum Hof im Tal beförderten: nämlich auf großen Schlitten. Diese Schlittenfahrten waren nicht ungefährlich, denn die bis zu 250 Kilogramm wiegende Fuhre geriet nur allzu leicht außer Kontrolle - und so waren schwere Unfälle praktisch an der Tagesordnung.