Seine mathematischen Theorien faszinierten die Zeitgenossen, revolutionierten die Wissenschaftsgeschichte und legten den Grundstein zu bahnbrechenden Erfindungen vom 20. Jahrhundert bis heute: der Mathematiker John von Neumann (1903-1957). Von Neumann forschte auf den Gebieten der Mathematik, der mathematischen Logik, der Funktionsanalyse, der Quantenmechanik, der Informations- und Spieltheorie. Er befasste sich mit den Zusammenhängen zwischen Rechenmaschinen und menschlichem Gehirn sowie mit der künstlichen Intelligenz, der physikalischen Statik und zellulären Automaten. Er gilt als Vater der Informatik und des modernen Computerdesigns, als Theoretiker der „wechselseitig zugesicherten Zerstörung“ und genialer Kenner jener Algorithmen, die bis heute unsere (Finanz-)Welt beherrschen. Viele innovative Konzepte des 21. Jahrhunderts, die in den Bereichen von Neuro- und Chaoswissenschaften Anwendung finden, basieren auf seinen Theorien.
Von Neumann sprach schon im Alter von sechs Jahren fließend Griechisch. Er gab legendäre Partys, die er manchmal plötzlich verließ, um ein mathematisches Problem zu lösen. Er liebte die Mathematik, Amerika, Macht, Kapitalismus, Frauen und den Alkohol. Doch seine Liebe zur Wissenschaft war so groß, dass er für sie seine Seele verkaufte. Als Berater des US-Militärs berechnete von Neumann die Explosionshöhe der Atombombe „Fat Man“ so genau, dass sie in Nagasaki möglichst großen Schaden anrichten sollte. Er war es auch, der die japanischen Zielstädte auswählte und Truman zum Präventivschlag gegen Russland riet.