Die Dublin-Horse-Show in Irland ist unter Pferdeliebhabern und Kennern ein Begriff: Es gibt sie seit Jahrzehnten bis heute. 1962 hat die Münchner Filmautorin Margit Wagner diese Show in Irland im Auftrag des Bayerischen Rundfunks besucht und fantastische Bilder davon mitgebracht. In diesem Film geht es nicht nur um den dort stattfindenden Pferdemarkt oder nur um Pferde allein sondern um die ganze Kultur, die sich um das Zusammenspiel, die Zusammenarbeit von Mensch und Pferd rankt. Ob heute noch vornehmste ältere Damen die Jury machen bei einem Wettbewerb darum, welche Frau ihr Pferd am perfektesten pflegt und ob sie perfekt im Reitsitz reiten kann. Und dass diese Jury-Damen in ihren langen schwarzen Kleidern jedes dieser Pferde auch selbst reiten, versteht sich ebenfalls von selbst. Und was lässt Frau Wagner beim Anblick von Frauen, die ihren Sattel tragen, den Sprecher sagen? Dass selbst Damen, die ansonsten in Schlössern wohnen und Stallburschen haben, hier ihre Ausrüstung selbst tragen, zeuge vom zutiefst demokratischen Charakter dieser Veranstaltung. Die Liebe zu Pferden wird vom Kameramann Hans Lutz ist tolle Bilder gefasst, die von Frau Wagner mit einem herrlichen Text unterlegt werden. Irgendwann kommt dann aber auch wirkliche reiterliche Prominenz ins Bild: die Olympiasieger Hans Günter Winkler, Graziano Mancinelli, der damals noch recht junge Alwin Schockemöhle und einige andere mehr, die bei dieser Veranstaltung an einem Wettbewerb im Springreiten teilnehmen. Zur Kommentierung dieses Wettbewerbs übergibt der Sprecher des Films an die Reporterlegende Hannes Stein, der als Reitsportexperte so kommentiert, als würde er eine Reportage von einem olympischen Springreiten machen. Der Tag der 1000 Pferde endet mit einem großen Fest und einer Band, die keineswegs nur vornehme, langsame und getragene Musik spielt.