Felix Vossen – ein strahlender Unternehmer nach außen, ein gewiefter Betrüger im Verborgenen, gesucht von FBI und Scotland Yard. Er ist der Sohn einer deutschen Industriellen-Dynastie, aufgewachsen in einem Internat nahe St. Moritz, später umtriebiger Filmproduzent und wohlhabender Aktienhändler. Felix Vossen, Sohn des bekannten Frottee-Herstellers aus Gütersloh, führte ein Jetset-Leben in Saus und Braus, pendelte zwischen London und Zürich. Bis der Absturz kommt – und seine Freunde und Familie die andere Seite des gut gelaunten Sonnyboys kennenlernen. Rund 60 Millionen investierten sie in die Geldgeschäfte ihres Vertrauten. 60 Millionen, mit denen er unerwartet untertaucht und sich damit als Betrüger entlarvt. ZDFinfo beleuchtet den „Fall Felix Vossen“ und geht einem der spektakulärsten Betrugsfälle der jüngsten Vergangenheit nach.
Sie waren die Gipfelstürmer der Finanzwelt: zwei Jungunternehmer aus der Nähe von Aschaffenburg, die Anfang der Nullerjahre mit ihrer S&K-Immobiliengruppe das große Geld machten. Beide waren Anfang 20, als sie sich zusammenschlossen, um Häuser und Wohnungen aus Zwangsversteigerungen zu erstehen, zu sanieren und mit erheblichem Gewinn weiterzuverkaufen. Doch der Erfolg stieg den beiden Gründern der S&K-Immobiliengruppe schnell zu Kopf. Immer ausladender wurde ihr Lebensstil, immer mehr Geld wurde benötigt – und von privaten Investoren eingetrieben. Am Ende haben sie sich an das Sparvermögen vieler Kleinanleger gemacht. Ihr Vorhaben endete in dem wohl größten Anlagebetrug in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Unternehmer sollen mit ihrer Immobiliengruppe ein Schneeballsystem installiert haben, mit dem 11 000 Anleger um zusammen 240 Millionen Euro gebracht worden seien. Ganze 18 Monate dauerte der Prozess vor dem Landgericht Frankfurt gegen die beiden gescheiterten Shootingstars der S&K-Gruppe, der 2017 mit Verurteilungen endete. In der Finanzskandal-Reihe „Abgezockt!“ spricht ZDFinfo unter anderen mit Geschädigten, dem damals ermittelnden Staatsanwalt und weiteren Verfahrensbeteiligten über die unglaubliche Geschichte der S&K-Immobiliengruppe.
Zu seinen prominenten Opfern gehören zum Beispiel Dieter Bohlen und Udo Lindenberg: der Hochstapler Jürgen Harksen ergaunerte sich über 150 Millionen D-Mark. Der selbst ernannte Anlageberater Harksen lockte mit großen Versprechen: Er bot Renditen von unglaublichen 1300 Prozent. Rund 300 Personen investierten angeblich ganze 150 Millionen D-Mark bei ihm. 2003 muss er nach einer Flucht und Exil in Kapstadt ins Gefängnis. Er wird wegen vielfachen Betrugs zu sechs Jahren und neun Monaten verurteilt. Nach Absitzen der Haftstrafe scheint er geläutert, bis er 2015 wieder vor Gericht landet – erneut wegen Betrugs. Die Finanzskandal-Reihe „Abgezockt!“ erzählt in dieser Folge die ganze Geschichte über den Hochstapler Jürgen Harksen, der heute Jürgen Smith heißt.
Alexander Falk war einer der letzten Stars der New Economy. Heute steht der Millionär vor Gericht. Der Vorwurf wiegt schwer: Anstiftung zum Mord an einem Frankfurter Anwalt. Der Erbe des Stadtplan-Verlags zählte zu den 100 reichsten Deutschen. Dann kam der Crash, und er wurde 2008 wegen Bilanzfälschung für vier Jahre inhaftiert. Heute ist er in einen Mordprozess verwickelt. Die ZDFinfo-Dokumentation zeichnet seinen Fall nach. Es ist der wohl tiefste Sturz eines Unternehmers, den die New Economy einst nach oben gebracht hatte. Gemeinsam mit Zeitzeugen und Experten blickt die Dokumentation zurück auf die Wild-West-Zeit der New Economy und ihre Auswirkungen bis zum heutigen Tag. Zu Wort kommt unter anderen Martin Spieler: Der Börsenmoderator bei TeleZüri hat Falks Aufstieg über Jahre eng begleitet und unzählige TV-Interviews mit dem ehemaligen Unternehmer geführt. Der Anwalt und frühere Aktionärsschützer Johann-Christoph Rudin berichtet, wie er das erste Verfahren gegen Falk Anfang der 2000er-Jahre erlebt hat – es war sein Hinweis an die Börsenaufsicht, die Falk ins Visier der Ermittler brachte. Der frühere Investmentbanker Rainer Voss blickt im Gespräch zurück in die Zeit, die Falk groß gemacht hat, und erklärt, welche Euphorie die New Economy beherrscht hatte.
Was ein historischer Sensationsfund zu sein scheint, entpuppt sich als dreiste Fälschung: angebliche Auschwitz-Tagebücher des KZ-Arztes Mengele.
Es ist ein bisher nie da gewesener Arzneimittel-Skandal: Über Jahre hinweg dosiert der Bottroper Apotheker Peter S. lebenswichtige Krebsmittel stark reduziert, falsch oder gar nicht.
Einer der größten Betrugsfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte: Die Container-Investment-Firma P&R bringt rund 54.000 Anlegerinnen und Anleger um insgesamt etwa 3,4 Milliarden Euro. P&R verkauft 42 Jahre lang Frachtcontainer. 2018 entpuppt sich das Milliardengeschäft als Jahrhundertbetrug. Geschädigte, Experten und auch der ehemalige P&R-Head of Marketing äußern sich in der ZDFinfo-Dokumentation zum ersten Mal vor einer Kamera zu dem Fall. P&R ist 42 Jahre lang auf dem Grauen Kapitalmarkt erfolgreich. 2018 entpuppt sich das Milliardengeschäft als Jahrhundertbetrug. Das Geschäftsmodell: P&R verkauft Frachtcontainer an Anleger, vermietet sie und kauft sie wieder zurück. Das bringt eine gute und dabei seriöse Rendite für die Kunden. Nachprüfungen ergeben: Eine Million der an Anleger verkauften Container existieren gar nicht. P&R geht in die Insolvenz. Viele der Geschädigten haben alles verloren, einige ihre gesamte Altersvorsorge.