Entlang der windgepeitschten Küste im Nordosten Brasiliens reist der passionierte Segler und Schiffbauer Marc Thiercelin zu einem Fischervolk. Die Männer fahren jeden Tag mit Jangadas aufs Meer hinaus, dem für diesen Teil Brasiliens üblichen Bootstyp. Der portugiesische Name bedeutet so viel wie „Floß“. Die bis zu fünf Meter langen hochseetauglichen Jangadas bieten Platz für bis zu vier Passagiere und werden für mehrtägige Segeltörns eingesetzt. Vor der Küste weht ständig eine starke Brise, das Meer ist gefährlich, wer sich hier hinauswagt, muss ein guter Seemann sein und sein Boot perfekt beherrschen. Diese Kunst stellen die Männer auch bei regelmäßig ausgetragenen Regatten zur Schau. Luis lebt am Strand von Canto Verde, einem der letzten Küstenabschnitte Brasiliens, der noch unberührt vom Tourismus ist. Mit seinen 21 Jahren ist er bereits ein erfahrener Seemann. Seit früher Kindheit fährt Luis mit seinem Vater zum Fischfang mit einer Jangada aufs Meer hinaus und eignete sich so die Grundlagen des Seefahrens an. Luis hat nur einen Traum – „mestre“ zu werden. Diesen Titel tragen nur diejenigen, die als Kapitän einer Mannschaft mehrtägige Fischzüge leiten können. Beim Fischfang und beim Segeln mit seinem wendigen Boot kann Marc Thiercelin Luis über die Schulter schauen. Ein Jangadeiro muss viel können, um Fischgründe zu finden und mit den Kräften des Ozeans umgehen zu können. (Text: arte)
Dans le Nordeste brésilien, Marc Thiercelin part à la rencontre d'un peuple qui a construit son identité autour d'une étrange coque de noix : la jangada.