Die 1. Folge des Films umfasst einen Zeitraum von ca. 1928 bis Anfang Februar 1933. Atmo- sphärisch dicht gestaltet vergegenwärtigt er in einer guten Auswahl aussagekräftiger Origi- nalaufnahmen, aufgelockert durch einige Spielszenen und ergänzt durch wissenschaftli- che Kommentare recht authentisch einerseits das Alltagsleben und andererseits die drama- tisch-verworrene politische Situation, in der Hitlers Griff nach der Macht stattfand. Die poli- tischen Vorgänge gewinnen zusätzlich Erleb- nischarakter dadurch, dass sie aus der Per- spektive der jungen französischen Korrespon- dentin von „Le Matin“ in Berlin, Stéphane Roussel, gesehen werden und sich in ihren Eindrücken und Reflexionen spiegeln.
Die 2. Folge des Films erfasst den Zeitraum vom 30. Januar bis Anfang Mai des Jahres 1933. Ähnlich angelegt und gestaltet wie Folge 1 weist dieser Teil aber deutlich zwei Schwer- punkte aus: die Reichstagswahl am 5. März und das Ermächtigungsgesetz am 23. März mit den unmittelbaren Folgen daraus. Dadurch ergibt sich – bei eindrucksvoller atmosphäri- scher Verdichtung weiterhin, Vor- und Rück- blenden sowie eingestreuten Spielszenen – eine etwas deutlichere Gliederung. Dabei wer- den die verschiedenen Erzählstränge abwech- selnd in kurzen Sequenzen gewissermaßen parallel verfolgt...
Die 3. Folge des Films umfasst den Zeitraum von Spätsommer 1933 bis August 1934. Ähn- lich angelegt und mosaikartig gestaltet wie die ersten beiden Folgen ergibt sich - bei wieder eindrucksvoller Verdichtung, Vor- und Rück- blenden sowie eingestreuten Spielszenen - trotz der zum Teil schnellen Szenenfolge eine Gliederung in chronologischer Abfolge der Ereignisse. Der Film wird immer wieder unter- brochen von imposanten Aufmarsch-Szenen, die das damalige Lebensgefühl der Ordnung, der Geborgenheit in der Gemeinschaft Gleich- gesinnter, von Macht und Größe für eine glor- reiche Zukunft, die ein allseits anerkannter Führer garantiert, widerspiegelt und die auch auf den heutigen Zuschauer eine gewisse Faszination ausüben. Der Film gibt damit die allgemein vorherrschende Stimmungslage der Bevölkerung gut wieder, aber auch die der skeptischen Minderheit. Sie wird hauptsächlich vertreten durch den Dresdner Romanistik- Professor Victor Klemperer, dessen Beobach- tungen und Reflexionen das Geschehen kom- mentierend begleiten und dessen zunehmende Einschränkungen in Beruf und Leben sichtbar gemacht werden.