Anfang des Jahres ist SED-Chef Honecker überzeugt, dass die Mauer in 50 oder 100 Jahren noch stehen wird. Im Mai beginnt Ungarn mit dem Abbau von Sperranlagen an der Grenze zu Österreich. In der tschechoslowakischen Hauptstadt Prag fliehen im September tausende Ostdeutsche über die bundesdeutsche Botschaft in den Westen. Und in der DDR selbst gehen immer mehr Menschen auf die Straße, fordern Reformen. Der erste Erfolg: Die SED-Führung stürzt Erich Honecker. Aber das reicht den Menschen nicht, die Proteste gehen weiter. Schließlich verkündet Günter Schabowski am 9. November auf einer Pressekonferenz: Privatreisen von DDR-Bürgern ins Ausland sind ohne weiteres möglich. Ab sofort. Zehntausende strömen zu den Berliner Grenzübergängen. Die Mauer ist offen. In wenigen Monaten wird sie verschwunden sein.