Die Dokumentation blendet zurück in die Jugendzeit der Bundesrepublik Deutschland. In der Kanzlerschaft des "Alten" fielen die Weichenstellungen der Bonner Demokratie. Keiner seiner Nachfolger hatte so schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, und keiner übte seine Macht so autokratisch aus wie Konrad Adenauer. Der Film zeichnet die teils dramatischen Konflikte jener Gründerjahre nach und schildert mit exklusiven Aussagen von Vertrauten und Familienangehörigen, welche Motive Adenauer antrieben: sein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber den Deutschen und die notorische Furcht, der eingeschlagene Weg könnte von seinen Nachfolgern mit fatalen Folgen revidiert werden.
Ludwig Erhard, vom Volk liebevoll "der Dicke" genannt, schien geradezu das fleischgewordene Symbol für Aufschwung und Wohlstand. Als Wirtschaftsminister in den Aufbaujahren der jungen Republik war er zur Legende geworden. Als Erfolgsgarant schien er im Regierungslager der ideale Nachfolger von Konrad Adenauer zu sein. Doch "der Alte" war strikt gegen einen Kanzler Ludwig Erhard. Ihm war sein langjähriger Minister zu unerfahren, vor allem in der Außenpolitik. Am Ende wurde Erhard doch zum Kanzler gewählt. Immer deutlicher aber traten seine Schwäche zutage. Er setzte auf Kollegialität und Harmonie, geriet aber zusehends in die Defensive. Seine Autorität verfiel. Nach dem Bruch der Koalition durch die FDP wurde Erhard "Kanzler auf Abruf", bis ihn seine "Parteifreunde", getrieben von eigenem Ehrgeiz und der Einsicht, dass er überfordert sei, zum Rücktritt drängten. 1966, nach nur drei Jahren, endete die Amtszeit des glücklosen "Volkskanzlers". Der Film zeigt Ludwig Erhard aus der Nähe: als Minister, als Privatmann, als Wahlkämpfer, als Kanzler. Offen schildern politische Gegner und Freunde wie Rainer Barzel, Walter Scheel und Karl-Günther von Hase sowie nahe Verwandte und enge Mitarbeiter, wie die Kanzlerkrise endete.
Er schmiedete ein schwieriges Regierungsbündnis mit großem Geschick, aber den Umbruch der Gesellschaft im Zeichen von Vietnam-Protesten, sexueller Revolution und NS-Debatten quittierte der konservative Gentleman an der Spitze des Staates nur mit Unverständnis: Kurt Georg Kiesinger war stilvoll und tiefsinnig, ein Schöngeist und Bildungsbürger par excellence. Sein Vermittlungstalent und seine Rednergabe - die ihm einst den Ruf als Adenauers "Parlamentsdegen" eintrug - prädestinierten ihn für die Herausforderungen seiner Amtszeit. Unter seiner Obhut fanden die Parteien zu einer großen Koalition zusammen, die ihre Aufgaben mit Erfolg absolvierte. Dennoch erschien der reformhungrigen Protestbewegung diese Politik als Stillstand, der Kanzler mit seiner NS-Vergangenheit als Auslaufmodell einer überholten Epoche. Der Film lässt anhand der Vita Kiesingers eine bewegte Zeit Revue passieren. Zu Wort kommen enge Mitarbeiter Kiesingers wie der damalige Regierungssprecher Günther Diehl und der spätere Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel, politische Weggefährten aus unterschiedlichen Lagern wie Rainer Barzel und Egon Bahr, aber auch Widersacher wie Günter Grass und Beate Klarsfeld, die den Kanzler 1968 öffentlich ohrfeigte.
Mit Willy Brandt wurde erstmals nach 20 Jahren Demokratie in Westdeutschland ein Sozialdemokrat Bundeskanzler. Eine kurze Ära begann, die nicht einmal fünf Jahre dauerte. Doch nie zuvor war Politik in diesem Land so bewegend wie von 1969 bis 1974, nie wurde so leidenschaftlich gestritten und Anteil genommen, noch nie gab es Wahlbeteiligungen von über 90 Prozent wie bei der "Willy-Wahl" 1972. Für seine Ostpolitik, die auf Entspannung zur DDR, der Sowjetunion und Polen ausgerichtet war, erhielt er 1971 den Friedensnobelpreis. Als Kanzler war Willy Brandt von Figuren umgeben, die ein Drehbuchautor nicht besser hätte erfinden können: von dem Machtmenschen Wehner, der im Hintergrund die Fäden zog, von dem ehrgeizigen Kronprinz Helmut Schmidt, einem Mann fürs Grobe, einem Spion, der ihn verriet, von treuen Gefolgsleuten, unfähigen Beamten und Frauen, die ihn umschwärmten. Es gab Morddrohungen und Intrigen, Euphorie und Depression. In diesem Film kommen Willy Brandts wenige Freunde, seine wichtigsten Mitarbeiter und Gegner zu Wort, ebenso zwei seiner Söhne. Auch Rut Brandt, die Kanzlergattin, äußert sich ausführlich über die Jahre mit Willy Brandt. Unbekanntes Filmmaterial weckt Erinnerungen an eine bewegende Zeit des Aufbruchs.
Der fünfte Kanzler steuerte das Staatsschiff durch schwieriges Fahrwasser. Gleich zweifach, innen- und außenpolitisch, war der Friede in Gefahr. Der Rüstungswettlauf zwischen Ost und West schürte weltweit die Angst vor einer atomaren Eskalation. Im Innern wurde die Republik von der RAF terrorisiert. Helmut Schmidt trauten die Menschen zu, solche Herausforderungen zu meistern. Er trat die Nachfolge Willy Brandts als erprobter Krisenmanager an. Ob bei der verheerenden Hamburger Sturmflut, als Fraktionsvorsitzender, Minister oder schließlich als Bundeskanzler - Schmidt galt als "Macher" und als gefürchtete "Schnauze" im Deutschen Bundestag. Seine eigene Partei hat ihn nie so geliebt wie den Visionär Brandt, aber sie hat ihn respektiert. Trotz seiner Bilderbuchkarriere hatte Schmidt Angst vor dem Amt des Bundeskanzlers, der Bürde der Verantwortung. Hinter der Fassade des "Staatsschauspielers", zu dem er sich bekannte, verbirgt sich immer der sensible Mensch, der Musiker und Moralist. Der Film lässt die Schlüsselmomente der Kanzlerschaft Revue passieren, zeichnet das Porträt eines Mannes, der viele einsame Entscheidungen zu treffen hatte. Erstmals äußern sich Loki Schmidt und die ehemalige Sekretärin Lilo Schmarsow über den "Lotsen" und Menschen im Kanzleramt. Wegbegleiter kommen zu Wort wie Henry Kissinger und Giscard d'Estaing und der Ex-Koalitionspartner Hans-Dietrich Genscher. Freunde wie der Dirigent Kurt Masur und der Pianist Justus Frantz beschreiben Helmut Schmidt als Menschen, der die Musik zum Überleben braucht.
Als Helmut Kohl 1982 durch ein konstruktives Mißtrauensvotum an die Macht kam, wurde der Pfälzer als Kanzler des Übergangs gesehen. Tatsächlich aber wurde Kohl Akteur einer welthistorischen Wende: Der volkstümlichste von allen Kanzlern durfte das geteilte Land vereinen. Das Filmporträt wirft einen Blick hinter die Kulissen des entscheidenden Zeitraums von 1989/90. In der Partei schickte sich zu dieser Zeit eine Fronde an, ihn vom Thron des Vorsitzenden zu stürzen. Kohl kam die Geschichte zu Hilfe. "Glasnost" und "Perestroika" sorgten für revolutionäre Umwälzungen in Europa. Der Fall der Mauer versetzte der vom Kalten Krieg geprägten Nachkriegsordnung den Todesstoß. Die Wende bescherte Kohl eine erneute Kanzlerschaft - im geeinten Deutschland. Die Autoren Guido Knopp und Stefan Brauburger haben neben dem "Alt-Bundeskanzler" politische Wegbegleiter interviewt wie Wolfgang Schäuble, Michail Gorbatschow, Hans-Dietrich Genscher, den amtierenden Bundeskanzler Gerhard Schröder, Kohls Vorgänger Helmut Schmidt und ehemalige Herausforderer wie Hans-Jochen Vogel und Oskar Lafontaine.