Korruption ist ein Phänomen, das sich im Verborgenen abspielt und nur selten sichtbar wird. Wird doch mal ein Fall aufgedeckt, ist die Aufregung groß. Doch nicht immer empören wir uns über Korruption. In der frühen Neuzeit sei sie in Form von Patronage, also Günstlingswirtschaft, sogar ein grundlegendes Element der Staatsorganisation gewesen, sagt Jens Ivo Engels, Historiker an der Technischen Universität Darmstadt. Auch die Etablierung des modernen Beamten im Zuge der Französischen Revolution konnte das Prinzip „eine Hand wäscht die andere“ nicht beenden. Bilde Korruption in einer Gesellschaft erst einmal die Norm, sei es für ihre Mitglieder viel schwieriger, sich ihr zu entziehen, erklärt Marie-Claire Villeval, Verhaltensökonomin am französischen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS). Korruption werde dann regelrecht ansteckend.
La corruption fait partie de nos vies depuis la nuit des temps et engloutit des sommes colossales. Comment nous débarrasser d’elle une bonne fois pour toutes ? Cette question ne s’impose peut-être pas : la corruption est parfois présentée comme "de l’huile dans les rouages de l’économie ", ce qui ne semble pas inutile. Serait-elle même nécessaire au fonctionnement de nos sociétés ?