Die Etsch ist der zweitlängste Fluss Italiens und markiert für viele Reisende den Weg von den Alpen gen Süden. Sie entspringt in Südtirol, fließt durch das Trentino und Venetien und mündet südlich der Lagune von Venedig in die Adria. Die SWR Dokumentation von Susanne Gebhardt folgt dem Flusslauf und begleitet eine Kanutin, die von Südtirol bis zur Mündung paddelt. Unterwegs trifft sie Menschen, die am Fluss leben und in ihrer Heimat fest verwurzelt sind. Luftaufnahmen setzen die abwechslungsreiche Landschaft in Szene. Zum Großteil ist die Etsch von majestätischen Bergen flankiert. Ihr Oberlauf führt durch den Vinschgau, eines der trockensten Täler der Alpen, das vom Apfelanbau geprägt ist und sich im Frühjahr in ein Blütenmeer verwandelt. Die Bäuerinnen und Bauern nutzen das Wasser der Etsch, um die Blüten vor Frost zu schützen. Zahlreiche Stromkraftwerke säumen den Fluss. Die meisten wurden in der Zeit des Faschismus gebaut, als Mussolini Südtirol italienisieren wollte. Der Fluss passiert traditionsreiche Städte, wie die Kurstadt Meran oder Südtirols Provinzhauptstadt Bozen, in der sich deutsche und italienische Kultur mischen. Auf einem Felsen hoch über der Etsch thront Schloss Sigmundskron, das als Symbol für Südtirols Autonomiebewegung gilt. 1957 fand in der Burganlage die größte Protestkundgebung in der Geschichte der Provinz statt. Die Etsch gibt einem Hochplateau seinen Namen, dem Überetsch, das für seine Burgen und Ansitze bekannt ist. Heute werde die Ansitze oft als Filmkulisse genutzt, etwa für die ARD-Serie „Bozen-Krimi“. In Verona verläuft die Etsch in einer großen Schleife um die Altstadt, die zum Unesco-Welterbe zählt. Berühmt ist die Arena aus römischer Zeit, in der jeden Sommer die Opernfestspiele stattfinden. Autorin Susanne Gebhardt blickt hinter die Kulissen einer Aida-Aufführung und begleitet drei unterschiedliche Gewerke: eine Maskenbildnerin, eine Bühnenarbeiterin und einen Pferdetrainer. Um Verona vor Überschwemmungen zu schützen, werden die W