Es hat keine amtlich festgelegten Grenzen. Baden-Württemberg und Bayern. Alemannisch und Schwäbisch. Flachland und Alpenregion. Hier thronen das Märchenschloss Neuschwanstein und das Barockkloster Ottobeuren, dennoch war die Region lange Zeit arm. Ihr wahrer Schatz war stets die Natur. Das Allgäu ist die Seele des Südens – und einer der malerischsten Landstriche Deutschlands: sanft hügelig, mit blühenden Wiesen, sattem Grün, braunen Kühen und tiefblauen Seen, im Hintergrund die Berge. Das Leben im Allgäu war geprägt von Einfachheit und Härte, womit manche noch heute den eigenwilligen Charakter der Allgäuer*innen zu erklären versuchen. Sie gelten als eigensinnig und verschlossen, aber auch als schlitzohrig und geschäftstüchtig. Das Allgäu ist das Land der „Mächeler“, die mit großem Improvisationstalent ihr „Ding“ durchziehen. Gibt es ein Allgäuer „Lebensgefühl“? Wie prägt die Landschaft die Mentalität der Menschen? Diesen Fragen geht die Doku fernab von gängigen Heimatklischees nach. Mit der Sturheit ihrer Vorfahrinnen und Vorfahren boxen junge Allgäuer*innen heute Umweltschutzprojekte durch oder stellen Startups auf die Beine. So wie Martin Säckl, Raphael Vogler und Simon Abele. An den von ihnen organisierten Allgäu-weiten Aufräumtagen holen hunderte Mitstreiter*innen tonnenweise Plastikmüll aus den Alpen. Oder Angelika Jürgens, die ein Unternehmen mit zwanzig Mitarbeiter*innen schuf und zwar, weil ihr eines Tages ein Bienenschwarm zuflog. Die Doku erkundet ein Allgäu, das bevölkert wird von Künstler*innen und Alphirten, von Schmetterlingsforscher*innen und Käseliebhaber*innen, ein Allgäu zwischen Güllefass und „think tank“, in dem die Menschen mit großem Engagement die Zukunft zu gestalten. Gemäß dem alten Allgäuer Motto: lond it luck! (lasst nicht locker)