Österreichs Seeufer haben über die Jahrzehnte eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht: Aus "sauren Wiesen", die für die Landwirtschaft fast wertlos waren, wurde Luxusbauland mit Quadratmeterpreisen bis zu 10.000 Euro. So teuer diese Grundstücke sind - die Seen und ihre Ufer gehören uns allen. Das Wasserrechtsgesetz definiert sie als "großen Gemeingebrauch". In der Praxis sind viele der heimischen Seen aber so dicht verbaut, dass Erholungssuchende kaum noch Wege finden, um zu ihrem Recht kommen; ein Recht, das anscheinend nur in Vorarlberg geschützt wird: Am österreichischen Bodenseeufer ist per Gesetz ein 10 Meter breiter Uferstreifen für die Öffentlichkeit bestimmt. Haben Herr und Frau Österreicher ein Anrecht auf das Seeufer? Und was würde das für die Luxusimmobilien bedeuten, wenn sich jeder davor breitmachen kann?