Am 23. Mai 1949 wurde feierlich das deutsche Grundgesetz verabschiedet, nachdem alle Bundesländer – außer Bayern – zugestimmt hatten. Doch welche Bedeutung hat so ein Grundgesetz für den Staat? Wird der Staat dadurch zu einer gut geölten Maschine, die von selbst weiterläuft? Der Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde hat schon in den 60er Jahren festgestellt: So etwas schafft nur eine Diktatur – mithilfe von Zwang. Ein freiheitlicher Staat, wie ihn das Grundgesetz intendiert, nimmt Risiken in Kauf und setzt auf die Verantwortung jedes Einzelnen. Harald Lesch über 70 Jahre Grundgesetz und welche Rolle wir dabei eigentlich spielen.