Das Berliner Regierungsviertel ist nicht nur das Zentrum der Macht, sondern auch ein touristischer Anziehungspunkt: Allein die Reichstagskuppel zählt mehr als doppelt so viele Besucher wie das Schloss Neuschwanstein. Dabei haben König Ludwigs Märchenschloss und das Kanzleramt eines gemeinsam: einen gewissen Hang zum Größenwahn. Bescheidenheit ist nicht gerade das herausragende Merkmal der Berliner Hauptstadt-Architektur. Klotzig haben Regierungsbauten, Parlamentsgebäude und Unternehmensrepräsentanzen die Lücken gefüllt, die der Krieg in die Berliner Mitte gerissen hatte und die in den Jahren des Kalten Krieges nicht gefüllt werden konnten. Norbert Carius, langjähriger ARD-Hauptstadt-Korrespondent, nimmt die Zuschauer mit auf einen Streifzug durch sein Arbeitsfeld. Vom Spreedampfer aus erschließen sich überraschende Blicke auf die Parlamentsgebäude; Stadtplaner und Architekten vermitteln Einblicke, die dem Normalbürger sonst verschlossen bleiben. Ein historischer Exkurs vergleicht die Nach-Wende-Architektur mit den Bauten aus Kaiserzeit und Drittem Reich. Und es geht nicht nur um Macht und Repräsentation: zwischen Regierungs- und Parlamentsgebäuden hat sich die Kultur breit gemacht. Wir lauschen der Zukunftsvision für das Kanzleramt des Kabarettisten Thomas Pigor, erkunden aktuelle politische Bezüge in der Zauberflöte und treffen schließlich die Kanzlerin ganz entspannt bei einem Glas Wein.
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Norbert Carius | Writer |