Sagenumwoben und weithin unbekannt: Oman – ein Land fast so groß wie Deutschland, hat über vier Millionen Einwohner. In den letzten Jahren hat sich das Sultanat westlichen Besuchern mehr und mehr geöffnet. Die Reise beginnt in Musandam. Dort gibt es tiefblau schimmerndes Meer und das bis zu 2.000 Meter aufragende Hadschargebirge. Wie von der Welt abgeschnitten, existieren kleine Siedlungen in dieser grandiosen Felsenwüste. Etwa 400 Kilometer südlich der Exklave Musandam liegt Mussana. Dort hat die größte Segelschule des Landes ihren Sitz. Segeln ist ein Volkssport, und in Mussana trainieren die Spitzenteams. Die 26-jährige Ibtisam al-Salmi ist ein Aushängeschild für die Gleichberechtigung im omanischen Segelsport und trainiert für die Olympischen Spiele. In Barka wartet der Stier Toto ungeduldig auf seinen Einsatz. Das freitägliche "Bullendrücken" ist ein Großevent. Züchter aus der ganzen Region bringen ihre Tiere zum Kräftemessen in die Arena. Bei der omanischen Version des Stierkampfes tritt Tier gegen Tier an. Sieger ist, wer sein Gegenüber wegstoßen kann. Nur eine Autostunde von Barka entfernt liegt Maskat – die Hauptstadt Omans. Die Sultan-Kabus-Moschee erhebt sich schon von weitem über der Stadt. Sie ist eine der größten Moscheen der Welt und hat für bis zu 20.000 Gläubige Platz. Der Namensgeber Sultan Kabus gilt als vergleichsweise liberaler Herrscher. Nur wenige arabische Führer fordern und fördern so engagiert die Gleichstellung der Frauen. Das Sultanat versucht die Balance zwischen Tradition und Fortschritt. Die über vier Millionen Omaner leben überwiegend in Städten. Je weiter man nach Süden kommt, desto weniger ist das Land besiedelt. Die meisten Beduinen sind in den letzten Jahren in Dörfern und Städten nahe der Wüste sesshaft geworden. Junge Menschen wie der 27-jährige Humied al-Meghairi sind einerseits noch verwurzelt in den Traditionen ihrer Vorfahren, andererseits macht auch der Fortschritt vor ihnen nicht halt.
Name | Type | Role | |
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Nadja Frenz | Director |