Verschiedene Walliser Bergtäler waren in den letzten Tagen von der Umwelt abgeschnitten. Es herrschte höchste Lawinengefahr. «Reporter» ist nach Zermatt gereist und dokumentiert, wie die Einheimischen die Schneemassen bewältigen und erstaunt darob sind, wie die Weltpresse darüber berichtet. «Thousands of tourists stranded in Swiss Ski resort» titelte die britische Tageszeitung «The Guardian». Die ARD berichtete in der Tagesschau über die eingeschneiten Touristen in Zermatt und erläuterte, dass «Lawinensprengungen die Eingeschlossenen befreien sollen». Ob solchen Schlagzeilen schütteln die Einheimischen in Zermatt den Kopf. Die Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser meint dazu: «Ich sehe gut gelaunte Touristen und bin deshalb erstaunt ob all dem Rummel.» Tatsächlich sind die Schneemengen der letzten Tage auch für die Walliser aussergewöhnlich: Es ist Jahre her, dass innert kürzester Zeit so viel Schnee fiel. Kommt hinzu, dass die toxische Mischung aus Schnee und Regen besonders gefährlich ist. «Es sind Nassschnee- oder gemischte Lawinen. Diese schlagen weniger kaputt, dafür rücken sie bis in die Talsohlen vor», meint der krisenerprobte Lawinenexperte Bruno Jelk. «Für die Bahn und die Strasse sind die aktuellen Lawinen aufgrund ihrer Reichweite sehr gefährlich.» «In solchen Momenten müssen alle zusammenstehen. Eine Hand hilft der anderen, jeder springt dort ein, wo es ihn braucht», fasst der Zermatter Sicherheitschef Gerold Biner kurz und bündig zusammen, warum die Zermatter auch in solchen Ausnahmesituationen beinahe gelassen wirken. Und wenn die Aussenstehenden das alles so aussergewöhnlich finden, dann soll es den Zermattern nur recht sein. Die Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser ist gerne mit viel Schnee auf allen Kanälen präsent: «Wir hätten uns eine solche Werbung nie leisten können!»