Fabio Zgraggen will als Luftaufklärer vor der Küste Libyens Flüchtlinge und Migranten vor dem Ertrinken retten. Private Retter aber sind dort nicht mehr gern gesehen. Europa will diese Flüchtlingsroute schliessen, damit weniger Migranten nach Italien und auch an die Schweizer Südgrenze gelangen. Fabio Zgraggen kann nicht einfach zusehen, wie immer mehr Menschen bei ihrer gefährlichen Flucht übers Mittelmeer sterben – schätzungsweise 5‘000 Flüchtlinge und Migranten allein im letzten Jahr. Der erst 32-jährige Appenzeller hilft aus der Luft. Sechs Stunden am Tag fliegt er von Malta Richtung Libyen – auf der Suche nach seeuntauglichen Schlauchbooten mit oftmals mehr als hundert Menschen an Bord. Sie schaffen es nur mit Mühe ins offene Meer, geschweige denn die Überfahrt nach Süditalien! SRF-Italien-Korrespondent Philipp Zahn begleitet anfangs September die Arbeit des privaten Retters – denn sie wird immer schwieriger. Libysche Küstenwächter erhalten seit diesem Sommer Geld und Unterstützung aus Italien und sollen so schon in ihren Hoheitsgewässern die Migranten abfangen. Gleichzeitig kontrollieren aber auch libysche Milizen an Land das Geschäft der Schlepper. Einfache Lösungen gibt es nicht, das weiss der Autor, auch wenn alle in Europa den Rückgang von Flüchtlingen und Migranten begrüssen. Ende August fährt Philipp Zahn zur Italienisch-Schweizerischen Grenze und trifft in Chiasso Patrick Benz. Er ist beim Grenzwachkorps für den Fachbereich «Migration» zuständig. Auch in Chiasso spürt man, dass immer weniger Migranten und Flüchtlinge den Weg über das Mittelmeer und über Italien bis in die Schweiz schaffen. Wurden 2016 noch fast 34‘000 rechtswidrige Aufenthalte an der Südgrenze registriert, sind es dieses Jahr in den ersten acht Monaten weniger als 12'000. Über 80 Prozent der Aufgegriffenen werden sofort an die Italiener zurücküberwiesen. «Abweisen» ist für Patrick Benz das tägliche Geschäft. Nur wer glaubh