Die Stadt Lucas do Rio Verde im Bundesstaat Mato Grosso ist durch den Anbau von Soja zu einer der reichsten Städte Brasiliens geworden. Gegründet wurde die Stadt von Schweizer Auswanderern, die in der Savanne ihre Heimat kopieren wollten: gute Schulen, Mischkulturen und Gemeinschaftssinn. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bewirtschaftete Anton Huber einen kleinen Hof in der Luzerner Gemeinde Kottwil. Er wollte seinen neun Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen. Das schien ihm zuhause unmöglich. Deshalb schloss sich die Familie Huber 1951 einer Gruppe von Auswanderern an, die in Brasilien eine bessere Zukunft suchte. Hier erschloss die Regierung in den 1970er Jahren das riesige Savannengebiet im Westen des Landes für die Landwirtschaft. Auch die Söhne der Hubers reservierten sich mit weiteren Interessenten ein Stück Land. Anton Huber, der älteste der Brüder, organisierte die Siedler in einer Genossenschaft. Sein Bruder Klaus baute mit seiner Frau Elisabeth gegen dreissig Schulen auf. Die Familien von Anton und Klaus Huber lebten in Zelten, sie wuschen sich im Fluss, wurden von Mücken fast aufgefressen. Aber ein grosser Idealismus gab den Siedlern Kraft: Sie wollten in der Savanne eine Kolonie aufbauen, in der Kleinbauern eine umweltverträgliche Landwirtschaft betreiben und ihre Produkte gemeinsam vermarkten. 30 Jahre später hat Reporter Ruedi Leuthold die Hubers in Lucas do Rio Verde besucht. Die Stadt zählt 60’000 Einwohner und bereits zwei Universitäten. In der Umgebung regieren Grossgrundbesitz und Monokultur. Anton Huber ist vor kurzem gestorben, sein Sohn Luis pflanzt Bäume auf seinem Land. Klaus Huber führt am Rande der Stadt ein Institut für Umwelterziehung und Alternativmedizin. Er beobachtet, dass immer mehr Bauern die Wälder an den Flussufern, die sie für den Sojaanbau abgeholzt hatten, wieder aufforsten. Gebildete Menschen und ein vernünftiger Umgang mit der Natur, das war es, was die Hubers anstrebten. Ihre Saat geht doc