Iris Galey wurde von ihrem Vater jahrelang aufs Schändlichste missbraucht. Es brauchte ein ganzes Menschenleben, um die Wunden vernarben zu lassen. Heute ist Iris Galey glücklich – mit der Liebe ihres Lebens und einem geschenkten Haus. Iris Galeys Kindheit war ein Albtraum. Nacht für Nacht verging sich ihr Vater, Direktor eines Basler Pharmakonzerns, an ihr. Eingeschüchtert von dessen Todesdrohungen, bewahrte die kleine Iris das schreckliche Geheimnis bis zu ihrem 14. Lebensjahr. Als sie das Schweigen brach und sich Geschäftspartnern ihres Vaters offenbarte, erschoss sich dieser. Mit ihrem Buch «Ich weinte nicht, als Vater starb» belegte Iris Galey 1986 die Bestseller-Listen auf der ganzen Welt. Doch auch als Schriftstellerin wurde die Baslerin missbraucht. Ihr erster Verleger prellte sie um die Tantiemen ihrer Bücher. Iris Galey muss darum heute mit ihrer bescheidenen Rente über die Runden kommen. Seit sie zu sich selber stehe, habe das Glück Einzug in ihr Leben gehalten, sagt Iris Galey. Sie heiratete, und als ein vermögender Investmentbanker das verliebte Paar tanzen sah, schenkte er den beiden ein Häuschen im deutschen Arendsee. Iris Galeys Leben könnte mit einem Happyend schliessen, wäre da nicht die zerrüttete Beziehung zu ihrer Tochter. Diese berichtet Reporterin Helen Arnet, wie sich der Schatten des Missbrauchs auch auf die Nachkommen der Missbrauchsopfer legt und dort ebenfalls schwer verletzte Seelen hinterlässt.