Ein Rhythmus aus schwingenden Tönen erfüllt die Dunkelheit der Gemäuer. Ein Mönch singt am frühen Morgen Psalmen. Um sechs Uhr ist die Liturgie vollendet und ein neuer Tag wird am Athos willkommen geheißen. 350 Quadratkilometer dicht bewaldet, felsig und beinahe menschenleer. Heute leben über 2.000 Mönche in dem Kirchenstaat ein Leben, das auf die Überwindung des Todes ausgerichtet ist. Verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit, folgen sie ihren Regeln, die Hierarchie betonen, aber dem individuellen Gebet weiten Raum lassen. Wie schwer es ist, dort zu leben, hat Vater Grigorios immer wieder erlebt. Es ist eine tägliche Prüfung für ihn, der seit Jahren vergeblich versucht, sein eigenes Heim zu einer Mönchsgemeinschaft auszubauen. Er sorgt für die Maultiere und ist als Handwerker begehrt, aber wenn es um seine eigenen Probleme geht, dann sind seine Gebete bisher nicht erhört worden. Er hat sein Haus zwar schon gut in Schuss, aber das wichtigste, seine Kirche, ist noch immer eine Baustelle. Die Geschichte von Vater Grigorios erinnert an das Leben von vielen Hundert früherer Eremiten, die sich trotz der Widrigkeiten dieser kargen Landschaft am Heiligen Berg über die Jahrhunderte angesiedelt haben. Aus ihren Höhlenkirchen sind prosperierende Mönchsdörfer geworden, die Weihrauch oder Ikonen herstellen. Einer der Höhepunkte der Dokumentation ist die Besteigung des Heiligen Bergs, geführt von Vater Grigorios. Die letzte Etappe der Besteigung findet nachts statt, um den Sonnenaufgang zu erleben. (Text: arte)
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Peter Bardehle | Director |