In der dritten Reisewoche durch Georgien geht es für Julia Finkernagel auf der Georgischen Heerstraße in den Großen Kaukasus. Die sagenumwobene Strecke war die einzige Verbindung zwischen Moskau und der Seidenstraße und deshalb von großer strategischer Wichtigkeit – für Kämpfer und Räuber. Auf dem Weg zur russischen Grenze kommt die kleine Reisegruppe bei der ehemaligen Deutschlehrerin Luisa in Stepantsminda unter. Der Ort hieß in der sowjetischen Zeit Kasbegi und liegt am Fuß des berühmten Berges Kasbek. Nahe der Grenze laufen die Bauarbeiten für ein großes Kloster. Julia kann gerade noch verhindern, dass sie als Novizin in einem ebenfalls im Bau befindlichen Nonnenkloster nebenan angeheuert wird und bringt sich in Luisas winziger Küche in Sicherheit. Dort zeigt ihr Luisa, wie man Khingali macht, die Leibspeise vieler Georgier, bestehend aus gefüllten Teigtaschen. Aber irgendwas läuft trotzdem schief, denn keiner mag so richtig essen am Abend.Wie ein Adlerhorst liegt das winzige Dorf Tsdo hoch oben in den Bergen. Sechs Familien wohnen hier nur noch, früher waren es mal vierzig. Hier wohnt Babosona, was so viel heißt wie Oma Sona. Sie kocht Kaffee für Julia und Gia, aber mit dem Kameramann steht sie auf Kriegsfuß, der wird von ihr, zum großen Amüsement aller, fast verhauen. (Text: MDR)