Es waren die Vorzeigezüge der Deutschen Reichsbahn: Der SVT, der in den 1960er und 1970er-Jahren mit bis zu 160 km/h über die Gleise fegte und auch nach Wien und Kopenhagen fuhr. Letztes Jahr hat das Projekt begonnen, den "ICE des Ostens" wieder zum Fahren zu bringen. Unter der Leitung der Leipziger Mario Lieb und Ingo Kamossa hat der erste Schritt funktioniert: Die Überführung des Zugs von Lichtenfels in Oberfranken nach Dresden. Zwei Dieselloks haben den 300 Tonnen schweren SVT, der weder einen funktionierenden Motor noch Bremsen hatte, über den Frankenwald gezogen. Ein Jahr später sind weitere Schritte geschafft. Der Speisewagen ist wieder in Betrieb. Hier soll es in Zukunft wieder zünftige Hausmannskost auf altem Mitropa-Geschirr geben – so wie in den 60er Jahren. Auch die grünen Expresszüge der Reichsbahn aus den 80er-Jahren wurden zu Klassikern. In Thüringen sind sie noch bei Sonderfahrten unterwegs. Beim Bahnnostalgieprogramm des Landes bündeln viele Vereine ihre Kräfte, um das Eisenbahngefühl vergangener Zeit für die vielen Fans im Zug aufleben zu lassen. Wir fahren unter Dampf mit dem Sommergewinn-Express von Saalfeld zum Frühlingsfest nach Eisenach. Auch auf der Modellbahn drehen die Expresszüge ihre Runden. Die Anlage von Jens Werner zeigt die Zeit von 1945 bis 1990. Und in Görlitz schaut Roland Skupin gespannt darauf, wie es mit dem SVT weitergeht. Als Schüler durfte er den Prototyp des Schnellzugs in Augenschein nehmen. Jetzt ist er schon lange Jahre im Görlitzer Modelleisenbahnverein aktiv. Auf der riesigen Anlage fährt natürlich auch der SVT. "Auf schmaler Spur" stellt Menschen vor, die alte Reichsbahn-Expresszüge in ihr Herz geschlossen haben und sie, im Großen und im Kleinen, wieder auf die Schiene bringen.