Die jungen Bergretter vom Feldberg beginnen die Skisaison mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Denn finanziell steht ihnen das Wasser bis zum Hals. Sie selbst helfen ehrenamtlich und damit ohne einen Cent zu verdienen in ihrer Freizeit. Doch mittlerweile müssen sie sogar ihre Einsatzkleidung und zum Teil die Ausrüstung selbst zahlen. Die finanzielle Unterstützung von Land und Krankenkassen reicht hinten und vorne nicht. Bergretter Adrian Probst sieht nur eine Chance: Nachverhandeln mit den Verantwortlichen und sich mit Spendenaktionen notdürftig über Wasser halten. Doch wird das klappen? Dabei ist gerade zum Start der Skisaison am Feldberg viel zu tun: Bergretterin Caro Schütz versorgt mit ihren Kameraden unzählige verletzte Wintersportler. Dabei gönnt sich die angehende Klinikärztin keine Pause – wie will sie aber in Zukunft Beruf und Ehrenamt unter einen Hut bekommen?
Schneemassen im Schwarzwald: Jedes Jahr gehen an den steilen Hängen Lawinen ab. Viele unterschätzen diese Gefahr im Mittelgebirge. Die jungen Bergretter sind in höchster Alarmbereitschaft: Der ausgebildete Lawinen-Suchhund Joschi bezieht mit seinem Hundeführer Quartier auf der Bergwacht. Mehrere Lawinen sind bereits abgegangen – mit tragischem Ausgang. Bergretterin Caro Schütz konnte ein Lawinenopfer nur noch tot aus den Schneemassen bergen – eine Skitourengeherin, wie sie selbst. Bergwacht-Anwärterin Katharina Kaiser leidet unter Prüfungsstress: Die gelernte Bankkauffrau will endlich vollwertige Bergretterin sein. Doch schafft sie die vielen Prüfungen – von Funktheorie über Reanimation bis Patientenrettung mit dem Rettungsschlitten? Ärztin Caro Schütz setzt alle Hoffnung in Katharina. Denn sie selbst wird bald ihren ersten Job als Klinikärztin annehmen und Katharina soll in ihre Fußstapfen treten.
Die Skisaison am Feldberg neigt sich dem Ende entgegen. Für die ehrenamtlichen Bergretter bedeuten die Fastnachtszeit und der Ostertrubel noch einmal besonders viel Arbeit. Und die finanzielle Notlage der Bergretter spitzt sich zu. Nicht nur, dass sie an Ausrüstung und Materialien sparen müssen, auch eines ihrer Transportmittel hat einen Motorschaden. Wenn sie keinen Kredit bekommen, müssen sie bald den laufenden Betrieb einstellen, fürchtet Bergretter Adrian Probst. Mit allen Mitteln versucht das Team neue Förderer aus Politik und Wirtschaft für die Bergwacht zu gewinnen. Doch wird das gelingen? Bergwacht-Anwärterin Katharina Kaiser steht vor der alles entscheidende Aufnahmeprüfung. Sie darf sich keinen Fehler mehr erlauben, denn bei einer der Prüfungen hat sie schon gepatzt. Bergretterin Caro Schütz tritt ihre erste Stelle als Klinikärztin an. Wird sie die Doppelbelastung von Beruf und Ehrenamt meistern oder bleibt die Bergwacht auf der Strecke?
Wanderer und Radfahrer zieht es im Sommer in den Schwarzwald. Gerade für diejenigen, die vor hochalpinem Gebirge zurückschrecken, ist der Feldberg eine gute Alternative. Doch viele unterschätzen die Tücken, die auch hier lauern. Adrian Probst, Landesvorsitzender der Bergwacht, macht diese Erfahrung immer wieder: „Die Leute denken: Der Schwarzwald ist harmlos. Das führt dazu, dass sie sich leichtsinnig in Gefahr begeben.“ Wenn sich die Freizeitsportler verletzen, verirren oder Herz und Kreislauf bei schwüler Hitze schlapp machen, muss die Bergwacht ausrücken. Doch Caro Schütz, die einzige Ärztin im Team, ist nicht immer vor Ort. Seitdem sie im Krankenhaus arbeitet, hat sie immer weniger Zeit. Schlecht für die Verunglückten, denn die Bergretter dürfen dann nur einen Bruchteil der medizinisch notwendigen Hilfe leisten, etwa keine Schmerzmittel geben oder Intubationen zur Beatmung durchführen. Die jungen Helfer arbeiten allesamt ehrenamtlich, sie opfern ihre gesamte Freizeit und zahlen oft Kleidung und Ausrüstung aus der eigenen Tasche. Und die finanzielle Notlage spitzt sich zu. Die Bergwacht muss aus ihren Räumen ausziehen und eine neue Bleibe finden – keine einfache Aufgabe. Adrian Probst tauscht deshalb immer öfter die Bergwacht-Jacke gegen Anzug und Krawatte, um Politik zu betreiben. Er will bewirken, dass vor allem das Land die Bergwacht mit deutlich mehr Geld unterstützt.
Sommer im Schwarzwald: ein Mekka für viele Wanderer und Radfahrer. Besonders bunt geht es am Tag des Laurentius-Festes zu. Tausende Besucher wandern von Hütte zu Hütte am Feldberg – in Trachten und in feucht-fröhlicher Stimmung. Tage wie dieser stellen eine besondere Bewährungsprobe für die Bergretter dar. Caro Schütz, eine der wenigen Ärzte unter den ehrenamtlichen Helfern, berichtet: „Man weiß bei Dienstantritt nie, was einen erwartet. Ein gebrochenes Bein, eine Herzattacke oder gar ein Gleitschirmflieger in einer Baumkrone.“ Die junge Ärztin leistet die Hilfe bei der Bergwacht ehrenamtlich – wie jeder andere Bergretter auch opfert sie dafür ihre Freizeit und viel Geld aus der eigenen Tasche für die Ausrüstung. Adrian Probst, Landesvorsitzender der Bergwacht, plagen weitere Sorgen: Die Kassen des Vereins sind noch immer leer. Er führt harte Verhandlungen mit Verantwortlichen aus der Politik um mehr Geld. Und die finanzielle Notlage spitzt sich weiter zu: Eines der teuren Einsatzfahrzeuge ist einen steilen Waldabhang hinuntergestürzt. Das reißt ein tiefes Loch in den Sparstrumpf der Bergretter. Doch damit nicht genug: Die Bergwacht muss aus ihrer Geschäftsstelle ausziehen und eine neue Bleibe finden. Keine einfache Aufgabe, weiß Adrian Probst: „Die hohen Mietpreise hier in der Region sind eine regelrechte Katastrophe.“