Forscher entdecken das Falten. Alles, was sich in der Natur entwickelt, ist gefaltet: Blütenknospen, Flügel, unser Gehirn, unsere Gene. Nun hat die Wissenschaft das Origami-Prinzip entdeckt. Das Vorbild Natur Die Natur kreiert mit minimalem Energie- und Materialeinsatz Knospen, Flügel und Gene. Es gibt kaum Abfall. Die Natur arbeitet mit dünnen Schichten, faltet und verändert Form. Jetzt wollen Wissenschaftler das hochkomplexe mathematische Probleme hinter der Faltkunst lösen und den Origami-Code zu entschlüsseln. Origami in der Medizin, in der Luft- und Raumfahrt Die Erkenntnisse über Origami fließen ein in Wissenschaft und Technik. Beispielsweise in der Medizin: Da wird an einem Origami-Stent geforscht. Zum Verhindern eines Herzinfarkts wird der Origami-Stent im Blutgefäß bis zum Engpass geschoben. Durch die Körpertemperatur entfaltet er sich von selbst und weitet die Verschlussstelle aus. Aber auch in der Luft- und Raumfahrt wird Origami genutzt. Am Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart wird an nachhaltigen, ökonomischen und energieeffizienten Produkten geforscht. Mit Origamistrukturen könnten in Zukunft Flugzeuge gebaut werden, die ein 30-40% geringeres Gewicht hätten. Und die NASA arbeitet an einem Faltobjekt für den Weltraum: Ein riesiger Schirm, der sehr klein verpackt in den Weltraum transportiert wird und sich erst dort zu seiner wahren Größe von 34 Metern Durchmesser entfaltet. Ohne die Origami-Falttechnik wäre die Realisierung eines solchen Projektes im Weltraum nicht möglich.