Er ist ein Segelmacher vom Bodensee – doch für seine Ausbildung musste er weite Wege gehen. In der Werkstatt von Felix Ertel in Tettnang hängt sein Meisterbrief, ausgestellt von der Handwerkskammer in Lübeck. Denn nur in Lübeck-Travemünde können Segelmacher ihr Handwerk lernen. Für ihn bedeutete das: 900 Kilometer fahren. Ein exklusiver Beruf – nur etwa 30 Auszubildende legen in ganz Deutschland jedes Jahr ihre Gesellenprüfung zum Segelmacher ab. Felix Ertel hat 2010 seinen Meister gemacht, seit 2012 leitet er die „Segelmanufactur“ in Tettnang. Zusammen mit drei Angestellten stellt er Großsegel, Fock und Spinnaker her – die „Motoren“ der Segelboote. Aber er repariert und ändert auch Segel. Für die „Handwerkskunst!“ fertigt er ein sogenanntes „Genua“, ein großes Vorsegel, das vom Bug des Bootes bis hinter den Mast reicht. In diesem Fall misst es etwa 37 Quadratmeter. (Text: SWR)