El Hierro galt früher als das Ende der Welt. Die kleinste und westlichste der Kanarischen Inseln ist auch eine der kargsten. Sie ist so abgelegen, dass kein Stromkabel dorthin führt. Stattdessen war die Insel auf Strom aus einem schmutzigen Dieselkraftwerk angewiesen. Das war schlecht für das Klima und zudem teuer. Mitte der 90er hatte der Ingenieur Javier Morales eine Idee, die aus dem verschlafenen Eiland einen einzigartigen Ort macht: El Hierro ist die erste Insel auf der Welt, die ihren Strom komplett mit Windkraft erzeugt. Das funktioniert auch, wenn der Wind nicht weht. Denn El Hierro hat es geschafft, die Energie für Tage der Flaute zu speichern. Javier Morales hat die Bewohner El Hierros überzeugt, die Regierung der Kanaren für seine Pläne gewonnen und die notwendigen Gelder aufgetrieben. Am Ende bekam El Hierro nicht nur leistungsstarke Windgeneratoren, sondern auch ein Pumpspeicherkraftwerk: Überschüssige Windenergie wird genutzt, um Wasser hoch in den Krater eines erloschenen Vulkans zu pumpen. Weht kein Wind, fließt das Wasser die Vulkanhänge hinunter und erzeugt dabei Strom in einem Wasserkraftwerk. Der Ökostrom reicht auch noch für eine Meerwasserentsalzungsanlage, ohne die das Leben auf der Insel nicht möglich wäre. El Hierro ist zu einem Versuchslabor für die größeren Kanarischen Inseln geworden. Der Film erzählt aber nicht nur die spannende Geschichte eines Visionärs, sondern zeigt auch die atemberaubende Landschaft El Hierros mit ihren kargen Vulkanen, Europas letzten Lorbeerwäldern und steil abfallenden Küsten. (Text: arte)
Name | Type | Role | |
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Michael R. Gärtner | Director |