Sie ist Kosmetikerin, er ist Fotograf. Doch die Herzen von Susanne und Matthieu Lenz schlagen schon länger für den Anbau von Bio-Gemüse. Als die Corona-Krise das Geschäft der beiden komplett lahmlegt, ergreift das Ehepaar aus dem rheinhessischen Nieder-Hilbersheim die Chance, aus dem Hobby einen Beruf zu machen und wirtschaftlich komplett neu anzufangen. Der Name ihres Projektes: Gemüselenz. Sie pachten einen etwa fußballfeldgroßen Acker am Dorfrand und machen sich im Winter per Online-Seminar fit für das Konzept „Market Gardening“. Das bedeutet: Viel Gemüse auf kleiner Fläche. Gewirtschaftet wird „bio-intensiv“, also ohne künstliche Düngemittel oder schweren Maschineneinsatz. Alles, was sie ernten, wollen Susanne und Matthieu Lenz in der Region direkt vermarkten – wöchentlich in Kisten voller erntefrischer Ware. Von 50 solcher Gemüse-Abos wollen sie und ihre beiden Kinder in der ersten Saison leben. Und tatsächlich: Kaum hat sich ihr Plan in der Gegend herumgesprochen, sind die 50 Abos verkauft. Nun muss nur noch alles gedeihen: Salat, Radieschen, Blattkohl und Co. Die Saat geht auf, doch schnell müssen die beiden erfahren, wie leicht das Wetter dem Gemüseanbau das Leben schwer machen kann. Im eisigen Frühjahr erfrieren die ersten Gurken und die mühsam vertäute Gewächshausplane reißt eine launige April-Böe vom Gestänge. Noch nimmt Familie Lenz das gelassen. Aber wird ihr wirtschaftlicher Plan tatsächlich aufgehen und wird sie sich ihre Leidenschaft fürs Gemüse erhalten, auch nach dem Ende der Pandemie?