Was tun, wenn der Kühlschrank leer und der nächste Supermarkt kilometerweit entfernt ist? Mit diesem Problem kämpfen viele Menschen im ländlichen Raum – vor allem die Älteren. Auch in der Eifel werden die Dörfer zunehmend einsamer und immer mehr kleine Märkte und Tante Emma-Läden schließen ihre Pforten. Zum Glück aber gibt es die Firma „HEIKO“ in Neuendorf bei Prüm. Das familiengeführte Unternehmen mit 150 Mitarbeitern ist Deutschlands größter mobiler Lebensmittel-Lieferdienst für Privatkunden. 60 rollende Supermärkte – bestückt mit rund 250 verschiedenen Artikeln – fahren täglich kreuz und quer über die Dörfer, um den Menschen alles, was sie brauchen, direkt vor die Haustür zu liefern. Rund 2.200 Gemeinden im Großraum Eifel-Mosel-Hunsrück steuern die 7,5 Tonnen schweren HEIKO-Verkaufswagen an. „Ohne uns“, sagt Geschäftsführer Reinhard Steinkamp, „hätten viele Menschen in der Region ein echtes Problem.“ Wenn die Verkaufsfahrer in die Dörfer rollen, werden sie nicht selten schon sehnsüchtig erwartet. Das Sortiment der rollenden Supermärkte umfasst nicht nur Obst, Gemüse, Brot, Fleisch oder Milch – auch Süßigkeiten und eine Auswahl an Hygieneartikeln ist im Angebot. Und das im Schnitt nicht mal teurer als bei großen Handelsketten, denn einen Lieferzuschlag erhebt der Lieferdienst nicht. Fahrer, Routen, Bestellungen und die Bestückung der Wagen mit den richtigen Produkten – das alles zu koordinieren, ist eine logistische Herausforderung. Schon um vier Uhr jeden Morgen herrscht in der riesigen Lagerhalle und auf dem Betriebshof ein reges Treiben. Im Eiltempo werden die Verkaufsfahrzeuge bestückt. Der Routenplan ist eng getaktet. Trotzdem: Für einen kurzen Plausch über Gesundheit, Wetter oder die Enkelkinder mit den oft älteren Kunden bleibt immer Zeit. „Das muss auch so sein“, sagt Reinhard Steinkamp, „schließlich ist es das, was uns ausmacht – der Kontakt zu den Menschen in der Region.“ (Text: SWR