Lange war sie ein großes Geheimnis: Die „Terra Preta“, die rätselhafte Schwarzerde der Indios vom Amazonas, die unfruchtbare Böden wieder fruchtbar machen kann. Viele Experten weltweit haben erfolglos versucht, ihrem jahrtausendealten Geheimnis auf die Spur zu kommen. Bis vor zehn Jahren schließlich Joachim Böttcher mit einem Team von Wissenschaftlern die historische „Terra Preta“ enträtselte. In aufwendigen Versuchsreihen gelang es dem Gartenbauingenieur, die genaue Zusammensetzung der Wundererde auf seinem idyllischen Gehöft am Donnersberg nachzubauen: Er vermischte Pflanzenkohle mit speziellen Mikroorganismen, Klärschlamm und weiteren Zutaten und ließ die Mischung in selbst gebauten Regentonnen gären. Böttcher ist überzeugt, dass seine Pfälzer „Palaterra“ viele Probleme lösen kann. Sie sorgt für nachhaltigen Humusaufbau und schließlich für ein gesundes und besonders kraftvolles Wachstum – egal ob bei Blumen, Rasen, Gemüse oder in der Landwirtschaft. Dazu ist die Erde ökologisch einwandfrei, bindet Kohlendioxid im Boden und ist absolut frei von Torf. Die Entdeckung der Pfälzer sorgt schon länger für großes Aufsehen in der Fachwelt. Denn während die Weltbevölkerung wächst, schrumpfen die Ackerflächen dramatisch. Inzwischen steht die Firma vor der weltweiten Vermarktung und entsprechender Expansion. Winzer und Obstbauern entdecken „Palaterra“. Es gibt Anfragen aus Kalifornien, Marokko, Kalabrien. Wie geht Joachim Böttcher mit diesem Ansturm um? Sein großes Ziel ist nichts Geringeres als eine Agrarwende, eine Revolution der industriellen Landwirtschaft. Gleichzeitig will er nicht zu schnell wachsen – ganz im Gegensatz zu den Pflanzen, deren Wurzeln in „Palaterra“ stecken. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: Mi 24.05.2017 SWR Fernsehen