Bis in die 80er Jahre galt das Nahestädtchen Kirn als eines der wichtigsten Zentren der Lederindustrie in Deutschland und Europa. Dann gingen aufgrund der günstigeren Konkurrenz aus Fernost in vielen Fabriken die Lichter aus. Das Familienunternehmen „Braun Büffel“ ist dem Standort Kirn immer treu geblieben, ließ aber auch einen großen Teil seiner hochwertigen Taschen und Etuis in Asien fertigen. In den vergangenen Jahren gewinnt die Produktion in Kirn jedoch zunehmend wieder an Bedeutung. Geschäftsführerin Christiane Brunk, die die Firma in der vierten Generation führt, sieht in der Rückbesinnung auf die Wurzeln auch einen Schritt zu mehr Individualität für die Luxusmarke, die ihre Kunden auf der ganzen Welt findet. 50 Mitarbeiter sind derzeit in der Ledermanufaktur tätig und es sollen noch mehr werden. Der fast schon ausgestorbene Beruf des Feintäschners erlebt an der Nahe so etwas wie eine Wiederauferstehung. Für diese Entwicklung steht auch Cecilia Gunkel. Die junge Frau aus Südbaden lernt das Feintäschnerhandwerk bei Braun Büffel im dritten Jahr und steht kurz vor der Abschlussprüfung. Bewusst hat die Abiturientin, die auch schon in Paris gelebt hat, den Schritt in die Provinz getan, um das Handwerk hier von der Pike auf zu lernen. Besondere Herausforderung in diesem Jahr ist ihr Gesellenstück. Gleichzeitig muss aber die neue Kollektion fertig werden. Pünktlich zur großen Internationalen Lederwarenmesse in Offenbach. Der Clou in diesem Jahr: Braun Büffel wird dort Geldbörsen und Taschen präsentieren, die aus Leder hergestellt sind, das mit Olivenblättern gegerbt wurde. Wird die neue Kollektion, die auf das umweltschonende Gerbverfahren setzt, beim Kunden ankommen? (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: Mi 16.03.2016 SWR Fernsehen