In einem kleinen badischen Dorf sitzt der Weltmarktführer schlechthin für Tunnelbohrmaschinen: die Firma Herrenknecht. Unter einer Bohrmaschine im Haushalt kann sich jeder etwas vorstellen. Eine Tunnelvortriebsmaschine jedoch ist ein Ungetüm, ein Koloss, fast 6.000 PS stark. Mit ihr werden große Stollen ins harte Gestein getrieben. Etwa für Bahntrassen wie den Fildertunnel von Stuttgart 21. Oder der neue, künftig längste Eisenbahntunnel im Schweizer Gotthard-Massiv. Es gibt kaum ein Land, in dem die Herrenknecht-Maschinen noch nicht gebohrt haben. Damit ist die Firma groß geworden und Umsatzmilliardär. Gegründet hat sie als Zwei-Mann-Betrieb Martin Herrenknecht, der die väterliche Sattlerwerkstatt in Allmannsweier bei Schwanau nicht übernehmen wollte. Er ist mit den Bohrköpfen aus Baden ein sehr erfolgreicher Aufsteiger par excellence geworden. Inzwischen bauen und betreiben etwa 7.000 Mitarbeiter weltweit diese Riesen-Bohrer von Herrenknecht, die bis zu 120 Meter lang sein können. Noch immer ist die Firma geprägt durch den charismatischen Firmengründer Martin Herrenknecht, der als Heimatverbundener mit seiner Weltmarktfirma das badische Dorf nicht verlassen will.