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Der Soja-Pionier – Tofutown in Wiesbaum

Nicht weniger als die Welt retten, das will Bernd Drosihn mit seiner Firma. Zumindest ein bisschen wenigstens. Denn für die Schnitzel, Hamburger oder Currywürste, die im Dörfchen Wiesbaum am Rande der Vulkaneifel vom Band laufen, müssen keine Tiere geschlachtet werden. Denn der überbordende Fleischkonsum sei Klimakiller Nummer eins und mitverantwortlich für den Hunger in der Welt. Da ist sich Drosihn sicher. Er ist ein Unternehmer aus Überzeugung. Seine wichtigsten Rohstoffe sind Bioweizen und Sojabohnen, die zu Tofu verarbeitet werden. Daraus entstehen Fischstäbchen, Frühlingsrollen, Holzfällersteaks, Brotaufstrich, Sahne, fleischloser Fleischsalat – Produkte, die mittlerweile in die ganze Welt exportiert werden. „Tofutown“ heißt die Firma des ehemaligen Punkmusikers. Eine Stadt ist es zwar noch nicht, aber das Unternehmen wächst und wächst. Rund 300 Mitarbeiter beschäftigt Drosihn in der Wiesbaumer Zentrale und am zweiten Standort in Lüneburg. Kaum eine Supermarktkette, kaum ein Discounter, der nicht von „Tofutown“ beliefert wird. Nichts erinnert mehr an die Anfänge, als Drosihn Anfang der 80er Jahre mit ein paar anderen „Freaks“ in einer Siegburger Metzgerei Tofu-Brei mit Bootspaddeln zusammenrührte. Das „Kollektiv“ wurde von den Behörden mehr als kritisch beäugt. Mehr als 30 Jahre später wird in Wiesbaum gerade eine große Abfüllanlage für Sojamilch eingeweiht. Gleichzeitig hat Drosihn eine Käserei im Nordhessischen übernommen, um dort künftig Käse aus Mandelmilch herzustellen. Sogar ein kleines Plattenlabel leistet sich der frühere Saxophonist. Und der Mann, der sich selbst einen „Aktiv-Entspanner“ nennt, hat noch ganz viele Ideen und Pläne …

Deutsch
  • Originally Aired July 30, 2014
  • Network SWR
  • Created October 9, 2016 by
    Administrator admin
  • Modified October 9, 2016 by
    Administrator admin