Überquert man die frühere Trennlinie zwischen Ost und West, sucht man oft vergebens nach den letzten Überbleibseln ehemaliger deutscher Zweistaatlichkeit. Denn nachdem die Grenze 1989 gefallen war, fassten Naturschützer einen kühnen Plan: Der gesamte Grenzstreifen vom tschechischen Dreiländereck bis hinauf zur Ostsee sollte zum Naturschutzgebiet erklärt werden. Mit über 1.400 Kilometern wäre dies das längste Naturschutzgebiet Europas geworden. Der Plan ließ sich zwar nicht vollständig in die Tat umsetzen, doch immerhin stehen heute fast 80 Prozent des ehemaligen Grenzstreifens unter Naturschutz. Das „Grüne Band“ ist zwar eher eine „Grüne Kette“ von Naturschutzgebieten, aber immer noch ein großer Erfolg.