Die Stadt Kaschan liegt inmitten einer Wüstenlandschaft. Der Bagh-e Fin im Süden der Stadt ist eine Oase: wie eine Fata Morgana aus Wasser und Grünflächen. Die Safawiden, eine Herrscherdynastie aus der Türkei, regierten vom 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts über den Iran. Sie führten die Schia als Staatsreligion im Land ein. Schah Abbas I. ordnete 1587 den Bau von Bagh-e Fin rund um seine Residenz an. Er wünschte sich eine Anlage nach dem Vorbild der im Koran beschriebenen Gärten: eine Allegorie des Paradieses. Das heilige Buch des Islams erwähnt vor allem die vier Flüsse aus Wasser, Milch, Wein und Honig. Ihnen nachempfunden sind die Wasserläufe, die den Fin-Garten heute in vier getrennte Rechtecke unterteilen. Die zwei Hektar große Fläche des Gartens ist von Außenmauern umgeben. Der Garten umfasst einen zentralen Pavillon, der an der Kreuzung der beiden Hauptachsen errichtet wurde. Eine weitere Achse im Südwesten des Gartens führt zu einer Quelle. Bewässerungs- und Erfrischungskanäle, Becken und Springbrunnen verlaufen entlang der Achsen und Hauptalleen. Wasser fließt rings um den Garten und unterteilt ihn in eine Vielzahl von kleinen Parzellen, die bis heute von mehrere Jahrhunderte alten Zypressen gesäumt werden. Im Bagh-e Fin ist überall Wasser. Es ist für alle da, sehr einladend und nicht nur zur Zier. Die Besucher dürfen die Füße darin baden, damit spielen, seine Frische genießen und seiner Musik lauschen. Sie können an den Kanälen entlang spazieren und dem Plätschern des Wassers zuhören oder darüberspringen. Auch die schattigen Alleen des Fin-Gartens, die von Wasserläufen gesäumt werden, sind ein Hort der Kühle und locken viele Besucher an.
La ville de Kashan, érigée en plein désert, à 250 kilomètres de Téhéran, abrite le plus ancien jardin persan encore existant. C’est le chah Abbas Ier le Grand qui ordonna sa construction en 1587, avec l’objectif de reproduire les jardins décrits dans le Coran, symbolisant le paradis. Cette oasis, classée au patrimoine mondial de l’Unesco en 2012, a servi de modèle pour la création de nombreux espaces paysagers dans le monde musulman.