Mitten im Atlantik, am Kreuzweg zwischen Europa, Afrika und Amerika, wurde Madeira nach seiner Entdeckung um 1420 zu einem beliebten Zwischenstopp für Reisende und zu einem Umschlagplatz für exotische Pflanzen, die Seefahrer, Missionare und Botaniker aus fernen Gegenden mitbrachten. Den Beinamen „Blumeninsel“ erhielt Madeira später wegen seiner zahlreichen Parks, Gärten und Quintas. Quintas sind ehemalige Landgüter, die im 19. Jahrhundert entstanden und von weiten Grünanlagen umgeben sind. Die Quinta do Palheiro wurde Anfang des 19. Jahrhunderst vom Grafen Carvalhal angelegt. Davor war der Bereich des Gartens wüstenartig. Der Graf war ein Liebhaber von französischen Gärten, und dieser französische Einfluss ist erkennbar: Er legte drei große, von Bäumen, vor allem Platanen, gesäumte Achsen an. Erst ab 1885, mit der Ankunft der englischen Familie Blandy, entwickelte sich der Garten zu seiner heutigen Form. Die Blandys bauten Landwirtschaftsbetriebe auf und legten Ziergärten an. Den Garten gestalteten sie nach der Mode des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts um. Es entstand ein viktorianischer Garten, angepasst an das Klima und den Boden Madeiras. Die viktorianischen Elemente finden sich vor allem in den Blumenbeeten und der Einfluss Madeiras zeigt sich an den Kieselsteinwegen. Der Hauptgarten ist durch einen Fluss abgetrennt und in sechs Rechtecke aufgeteilt, die alle eine besondere Atmosphäre verbreiten. Die verschiedenen Geschmäcker der Generationen spiegeln sich in dieser Vielseitigkeit. Und dank des Klimas und des Sonnenscheins auf der „Blumeninsel“ blüht die Quinta do Palheiro das ganze Jahr über.
Madère, «L'île jardin», offre au visiteur de nombreux parcs, jardins et quintas, ces grandes propriétés agricoles du XIXe siècle, comme la Quinta do Palheiro.