Auf den Spuren von Homers legendärem Abenteurer reist Nina Mavis Brunner durch den Mittelmeerraum, diesmal durch Kalabrien auf die Insel Ithaka. Dort trifft sie auf Alltagshelden von heute. Baldo Interrante kehrte zurück, um zu sterben. Heute betreibt er ein Agriturismo. Ein kalabrisches Dorf überlebt dank Flüchtlingen. Und Odysseus' Heimat Ithaka scheint wie geschaffen für große Liebesgeschichten. --------------------------------- Die letzte Folge der sechsteiligen Reise, die Nina Mavis Brunner kreuz und quer durchs Mittelmeer von Troja bis nach Ithaka führt, startet in Sizilien. Dort trifft die Reporterin Baldo Interrante, der ihr von seiner eindrücklichen Lebensgeschichte erzählt. Eigentlich kehrte er aus der Schweiz in seine Heimat zurück, um dort zu sterben. Er war schwer krank und die Ärzte gaben ihn verloren. In Sizilien jedoch blühte er wieder auf und wird deshalb gar als Heiler, teilweise als Heiliger angesehen. Der letzte Stopp vor seiner Rückkehr in die Heimat machte Odysseus im Land der Phaiaken. Die Phaiaken hatten einst Odysseus gastfreundlich empfangen. Heute gilt ein kleines kalabrisches Bergdorf als Ort der Gastfreundschaft. In Riace werden Flüchtlinge mit offenen Armen aufgenommen. Im Gegensatz zu anderen Orten, wo Migranten in großen Zentren zusammengepfercht werden, wohnen sie hier in eigenen Häusern im ganzen Dorf verteilt. Platz gab es genug, denn Riace war wie viele Dörfer im Süden Italiens geprägt von der Abwanderung. Mit den Flüchtlingen kam auch das Leben zurück ins Dorf. Die Phaiaken brachten Odysseus schließlich zurück nach Ithaka, eine Insel vor der griechischen Westküste. Auf den ersten Blick scheint es einfach: Ithaka ist einer der wenigen Orte, die Homer in der Odyssee beim Namen nennt und noch heute auf einem Atlas zu finden ist. Und dennoch lässt sich der Heimatort des Abenteurers nicht eindeutig bestimmen. Die Inselbewohner von Ithaka und Kefalonia streiten energisch darüber, wo das «wahre» Ithak