Gauguin malte "Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?" Ende des Jahres 1897 auf Tahiti innerhalb von nur vier Wochen. Das Werk hat testamentarischen Charakter: Gauguin selbst gibt an, es mit der Absicht geschaffen zu haben, anschließend Suizid zu begehen. Zu den Gründen zählten die Nachricht über den Tod seiner 19-jährigen Tochter Aline, sein durch Syphilis und einen Herzanfall weiter verschlechterter Gesundheitszustand sowie anhaltende Geldnot. Der Versuch einer Vergiftung mit Arsen scheiterte jedoch. Dargestellt sind Menschen in drei verschiedenen Phasen des Lebenszyklus: von der Geburt in Gestalt eines schlafenden Säuglings bis hin zum kurz bevorstehenden Tod in Form einer resignierten Greisin. Die Mehrzahl der abgebildeten Personen ist in flächig aufgetragenem, leuchtendem Orange gehalten, das mit dem bläulich-grünen Hintergrund kontrastiert. Zentral und überdimensioniert in der Mitte des Gemäldes steht eine Figur in der Blüte ihres Lebens, die nach einer reifen Paradiesfrucht greift. Der Titel und die allegorische Darstellung des Gemäldes greifen die Urfragen des Menschen nach dem Sinn und Ziel des Lebens auf, die Gauguin sehr beschäftigten. Das Bild zählt heute zu Gauguins bekanntesten Gemälden und ist eines der wichtigsten Werke des Symbolismus, der in der Malerei 1888 im bretonischen Pont-Aven seinen Anfang nahm. (Text: Arte)
Le sauvage Paul Gauguin peint "D'où venons-nous ? Que sommes-nous ? Où allons-nous ?" lors de son exil volontaire à Tahiti, paradis perdu défiguré par la folie coloniale. Ce panthéon imaginaire qu’il considère comme son testament moral et artistique signera l’irruption des arts premiers dans l’art moderne.