Winter im Norden Italiens: Eis und Schnee beherrschen viele Monate lang die Dolomiten. Nur Spezialisten können hier im Hochgebirge überleben, so wie der Steinbock. Kaum ein anderes Tier klettert so trittsicher, erklimmt so elegant die steilsten Hänge. Doch selbst Steinböcke zieht es bei Eis und Schnee in etwas tiefere Lagen – das Risiko abzustürzen ist im Winter einfach zu groß. Wenn es doch einmal ein Tier erwischt, profitiert der Steinadler. Sobald es Frühling wird, beginnen riesige Schmelzwassermassen aus den Dolomiten ins Tal zu stürzen, nähren Bäche und Flüsse in ganz Norditalien, auch den Po. An der Adriaküste mündet der längste Fluss Italiens ins Mittelmeer und bildet ein ausgedehntes Delta. Wo noch bis in die 80er Jahre Salinen betrieben wurden, liegt heute ein Vogelparadies: Das geschützte Delta zieht seltene Wasservögel wie Purpurreiher und sogar Rosaflamingos an. Südlich der italienischen Alpen erstreckt sich eine der bekanntesten Kulturlandschaften der Welt, die Toskana. Mildes Klima, Weinberge und kleine Wälder prägen die Region. Und wer genau hinschaut, entdeckt auch die wilde Seite der Toskana: In der Krone einer alten Eiche kämpfen zwei Hirschkäfer um die Gunst des Weibchens, und auf einer blühenden Wiese vernascht eine Landschildkröte frische Blüten. Zwei Jahre lang dauerten die Dreharbeiten zu „Wildes Italien“. Naturfilmer Hans-Peter Kuttler setzte hochstabilisierte Hubschrauberaufnahmen, Kameraschienen, Unterwasser- und Zeitlupenkameras ein, um die faszinierende Natur Süditaliens zu dokumentieren.
Sardinien ist für viele die Trauminsel im Mittelmeer. Kristallklares Wasser und malerische Küsten sind keine Klischees, sondern Wirklichkeit. Wildpferde bewohnen die riesige, menschenleere Hochebene von Gesturi. In den angrenzenden Hochlagen liegt das Reich der imposanten Mufflons. Im kristallklaren Wasser rund um die Insel verbirgt sich eine atemberaubende Unterwasserwelt. Farbenprächtige Fische, Korallen und Meeresschnecken leben hier – und der Riesenhai. Sizilien, vor der Stiefelspitze Italiens gelegen, ist die größte Insel im Mittelmeer. Schon von weitem ist das Wahrzeichen der Insel sichtbar: der Ätna, mit mehr als 3.300 Metern der höchste aktive Vulkan Europas. Nicht allzu weit entfernt ragt ein weiterer Vulkan empor: der Stromboli, mitten im Meer gelegen. Beinahe im Minutentakt speit er Lava und Feuer. Bis heute stehen auf Sizilien bis zu 2.500 Jahre alte Tempelanlagen. Heute erobert die Natur das uralte Mauerwerk zurück – Mauerbienen und Echsen bewohnen Ritzen und Spalten, üppige Blumenwiesen säumen die antiken Säulen. Die Abruzzen, auf der Höhe Roms gelegen, bilden das wilde Herz Süditaliens. Die raue, menschenleere Bergwelt mit ihren urtümlichen Buchenwäldern macht die Abruzzen so besonders: Das ist Italien von seiner unbekannten Seite. Die unzugänglichen Steilhänge sind das Revier der extrem seltenen Abruzzengämsen. Während der Brunft liefern sich die Böcke waghalsige Verfolgungsjagden zwischen den Felsen. Zwei Jahre lang dauerten die Dreharbeiten zu „Wildes Italien“. Naturfilmer Hans-Peter Kuttler setzte hochstabilisierte Hubschrauberaufnahmen, Kameraschienen, Unterwasser- und Zeitlupenkameras ein, um die faszinierende Natur Süditaliens zu dokumentieren.