Theodora spielt in Antiochien zur Zeit der Christenverfolgung durch das Römische Reich. Händels Oratorium erzählt die tragische Geschichte einer jungen Christin, die sich in einen römischen Hauptmann verliebt. Ein gefühlvolles und spannendes Liebesdrama, das weltgeschichtliche Ereignisse widerspiegelt. Händels Werk ist ein wahres Plädoyer für religiöse Toleranz. Der engstirnigen Barbarei des römischen Volkes steht die mitleidige Nächstenliebe der Christen gegenüber, die lässt das Leid der Märtyrer in einem besonders glorreichen Lichte erscheinen lässt. Doch der Komponist preist hier nicht nur die Kraft des Glaubens, sondern zeichnet auch komplexe psychologische Porträts der Figuren, die vom Strom der Ereignisse ihrer Zeit hilflos mitgerissen werden. Mit der Produktion des Théâtre des Champs-Elysées kommt Theodora erstmals in Paris auf die Bühne. Und zwar in einer hervorragenden, brillant besetzten Inszenierung von Stephen Langridge: Die Hauptrollen singen Katherine Watson, Stéphanie d'Oustrac und Philippe Jaroussky; es spielt das Ensemble Les Arts Florissants unter der Leitung von William Christie.