Nur 15 Straßenbahnminuten vom Zentrum Zagrebs entfernt findet sich Wladimir Kaminer in einer grünen Oase wieder: im Park Maksimir, der nach seinem Gründer, dem Bischof Maksimilijan Vrhovac, benannt wurde. Mit mehr als 300 Hektar ist es die größte Parkanlage in Südosteuropa. Ein anmutiges Gartenreich – geboren im Geiste der Aufklärung, vollendet in der Zeit der Romantik. Kaminers Reise in seine Geschichte führt in eine Zeit voller Umbrüche, deren Wendungen auch in der Gartenkunst sichtbar werden. Den aufgeklärten europäischen Ideen verpflichtet, beginnt Maksimilijan Vrhovac 1787 den Eichenwald in ein Gartenreich zu verwandeln. Im Jahre 1794 wurde der Park als Geschenk des Bistums an die Bürger der Stadt Zagreb übergeben: Arm und Reich sollten sich an seinem Grün erfreuen. Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts sind von epochalen Umbrüchen geprägt. Auf den Napoleonischen Krieg und die französische Besatzung folgte der Wiener Kongress mit einer Neuordnung ganz Europas. In dieser unruhigen Zeit tritt ein neuer Bischof in Zagreb sein Amt an: Juraj Haulik. Er nimmt die Arbeiten am Park Maksimir wieder auf und gestaltet ihn zu einem englischen Landschaftsgarten um, ganz im Geist und Geschmack der neuen Zeit. Der Park ist nun ein wirklicher „Volksgarten“ für die Bevölkerung der wachsenden Stadt Zagreb. Bis heute ist „der Maksimir“ für seine Bürger ein Ort der Erholung, des Sports und der Kultur. Mit der Landschaftsarchitektin Sonja Jurkovic macht Wladimir Kaminer eine Reise ins 18. und 19. Jahrhundert und entdeckt die verborgenen Juwelen dieses Landschaftsgartens.