Der Kunstmarkt hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Kunst ist zu einem Lifestyle geworden, Kunst verkauft sich global mit schwindelerregenden Preisen, Künstler sind zu Helden und Superstars der Neuzeit geworden. Doch was bedeutet das für die Kunst? Das fragt sich auch die Berliner Journalistin Nicole Zepter im Buch „Kunst hassen. Eine enttäuschte Liebe“ und sucht in der Kunstszene nach Antworten. In „Kunst lieben, Kunst hassen … bei Künstlern“ besucht Nicole Zepter Künstler und will von ihnen wissen, wie sie diese Entwicklung wahrnehmen. „Bei einem Bild hat mein Galerist gefragt, ob ich das noch 30 Mal malen könnte. Dann hab ich sofort ganz anders gemalt“, erinnert sich Norbert Bisky lachend. Auch Jorinde Voigt, die mit ihren filigranen, intellektuellen Zeichnungen derzeit sehr gefragt ist, zeigt sich oft irritiert: „Nach Eröffnungen redet niemand über Kunst. Schwierig für mich ist es, permanent mit den Enttäuschungen umzugehen. Dass man nicht mehr liefert, dass es Bilder nicht mehr gibt, dass man Ausstellungen absagen muss.“ Nicole Zepter besucht auch Jonathan Meese, den berühmten Agitator der Szene. „Die Künstler sollen einfach nur arbeiten, dann stellt sich der Erfolg von selbst ein.“ „Das Schlimme ist ja heute, dass sich Erfolg in unserer Gesellschaft nur noch über Geld definiert. Gleichzeitig kann ich auch nicht so tun, als würde ich mich nicht darüber freuen.“ So beschreibt Jonas Burgert die Ambivalenz des Künstlers. Er hat Erfolg und Wartelisten, doch die meisten Künstler können nicht von ihren Werken leben. „Kennt dich keiner, will dich keiner“, fasst es Björn Wallbaum zusammen, der nebenbei arbeiten muss, um sich sein Leben als Künstler zu finanzieren.