Mit dem Küstenexpress, einer traditionsreichen norwegischen Schifffahrtslinie, geht es heute in die Inselwelt der Lofoten und Vesterålen, die nördlich des Polarkreises im Atlantik liegen. Die Reise durch die herrliche Natur, an verschneiten Küsten und majestätischen Fjorden entlang, ist wie eine Fahrt durch eine andere Welt, ein fernes Fantasiereich, in dem die Zeit stehengeblieben ist. Und die Bewohner – nur rund 60.000 auf beiden Inselgruppen – scheinen es nie eilig zu haben. Sie leben im Einklang mit der Natur und dem Meer. Schon seit Jahrhunderten ist der Fischfang der wichtigste Wirtschaftszweig auf den Inseln. Der hiesige Kabeljau, in Norwegen Skrei genannt, gehört zu den besten der Welt. Dank der Nähe des Golfstroms herrscht auf den Lofoten ein ungewöhnliches Mikroklima mit erstaunlich milden Temperaturen, so dass der Skrei jeden Winter zum Laichen hier herkommt. Getrockneter Kabeljau ist als Stockfisch bekannt. Bereits seit dem 7. Jahrhundert werden die Fische paarweise an den Schwanzflossen zusammengebunden und auf Holzgestellen in der reinen, salzhaltigen Luft der Lofoten zum Trocknen aufgehängt. Anschließend wird die Ware nach Portugal, Brasilien, Nigeria oder Italien ausgeführt. Bis heute ist Stockfisch eines der wichtigsten norwegischen Exportprodukte. Wer das traditionelle Leben auf den Lofoten kennenlernen will, sollte einen sogenannten Rorbu als Unterkunft wählen, eine der roten Fischerhütten, die es bereits seit dem 12. Jahrhundert gibt. Die zauberhafte Fjordlandschaft und der Charme des einfachen Lebens haben schon viele Künstler inspiriert und Aussteiger zu einem Neuanfang am Ende der Welt veranlasst.