Diese Etappe der Reise führt in eine fast vergessene Region, denn ein Großteil der Route verläuft durch PKK-Gebiet, das aus Sicherheitsgründen lange Zeit nur begrenzt zugänglich war. Ostanatolien grenzt an Armenien und den Iran, Irak und an Syrien. Entsprechend mischen sich verschiedene Kulturen und Religionen: In Mardin wird neben Türkisch auch Arabisch gesprochen, und im nahen Tur-Abdin-Gebirge finden sich noch syrisch-orthodoxe Klöster, in denen junge Klosterschüler auf Aramäisch beten. Der junge Gabriel Üstüner erzählt, wie Christen in einem muslimischen Land leben. Nicht nur historisch und ethnisch ist die Region faszinierend, sie hat auch eine grandiose Landschaft. Karge Steppen und schroffe Gebirgszüge wechseln ab mit fruchtbaren Flusstälern. Und es gibt einen See, der siebenmal größer ist als der Bodensee. Kapitän Halac hat als Kind noch darin gebadet. Während er heute die Eisenbahnfähre sicher von Tatvan nach Van schippert, besingt der erste Offizier die Schönheit dieses Gewässers. Hakkari im Südosten der Türkei gilt als eine der Hochburgen der kurdischen PKK. Seit zehn Jahren herrscht zwar ein Waffenstillstand mit der Regierung in Ankara, aber ein echter Frieden ist das nicht. Immerhin darf wieder Kurdisch gesprochen werden, und die Hirten dürfen mit ihren Herden im Sommer wieder auf die Almen ziehen. Dort leben sie dann drei Monate lang wie ihre nomadischen Vorfahren in Zelten. Weiter nördlich, in der Provinz Kars, kann man den besten Cirit-Reitern des Landes zuschauen. Und man bekommt eine Vorstellung von den einst kämpferischen Reitervölkern der Osmanen.
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Claudia Wallbrecht | Director |