Klaus Ohlmann, einer der besten Segelflieger der Welt, ist wegen des Mistrals in die Provence gezogen. Der starke Wind erlaubt ihm hier die schönsten Wellenflüge. An Mistral-Tagen steht er bereits mitten in der Nacht auf, um mit dem Wind dem ersten Tageslicht entgegenzufliegen. Doch der starke Wind hat auch seine Gefahren, denn er ist unsichtbar. In seiner Segelflugschule bringt Klaus Ohlmann seinen Schülern bei, wie sie anhand der Wolken den Mistral „lesen“ können. Für Cathérine Houdy, die mit ihrem Mann ein Restaurant betreibt, ist der Mistral der Grund für all die Vorzüge des provenzalischen Lebens: die Sonne, das Leben draußen, die Offenheit der Menschen – und die besondere Qualität der Kräuter und Gemüse, die sie in ihrer Küche benutzt. Auch die Bio-Winzerin Alice Brun liebt den Mistral, weil er mit seiner klaren Luft und Sonne verhindert, dass Schimmel und Pilze die Blätter und Trauben ihres Weins schädigen. So kann sie auf chemische Mittel weitgehend verzichten. Die Fischer im Golfe du Lion hingegen fürchten den heftigen Wind, der die Fische aus der Nähe der Küste vertreibt. Um dem Mistral trotzen zu können, sind sie gezwungen, sich große, stabile und teure Boote anzuschaffen. Dennoch bleibt es gefährlich, bei Mistral aufs offene Meer rauszufahren.